Der letzte Tanz des Kaisers

Der letzte Tanz des Kaisers

Europa steht am Abgrund eines Krieges, doch in Berlin wird gefeiert. Zur Hochzeit seiner Tochter lädt Kaiser Wilhelm II. seine Cousins König Georg V. und Zar Nikolaus II. ein. Die szenische Dokumentation wirft einen Blick hinter die Kulissen der prunkvollen Feierlichkeit. Am 24. Mai 1913 heiratete Viktoria Luise Prinzessin von Preussen den Prinzen Ernst August von Hannover. Zur glanzvollen Vermählung im Berliner Stadtschloss versammelt sich der Hochadel - zum letzten Mal vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Auf dem Balkan tobt ein Krieg um das Erbe des Osmanischen Reiches. Es droht ein militärischer Konflikt zwischen Russland und Österreich-Ungarn, der auch Deutschland, England und Frankreich erfassen würde. Die Zeitungen warnen vor dem Krieg, für den sich die europäischen Grossmächte seit Jahren rüsten. Die rührend naive Korrespondenz, in der sich die Vettern Georg V., Wilhelm II. und Zar Nikolaus II. nach dem Attentat von Sarajevo während der Julikrise 1914 gegenseitig ihre Friedensliebe versichern, während ihre Diplomaten und Militärs schon die Kriegserklärungen und Truppenmobilmachungen vorbereiten, zeigt nur noch die Machtlosigkeit der gekrönten Staatsoberhäupter. In Verbindung mit Archivmaterial und Interviews mit Kennern der Zeit lernt das Fernsehpublikum so die Akteure und Statisten, Strippenzieher und Saboteure einer spektakulären Inszenierung kennen, die auf der Bühne des Berliner Stadtschlosses zum letzten Mal den schönen Schein einer zum Untergang verurteilten Welt beschwor.

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