Der letzte Müller Münchens

Der letzte Müller Münchens

Versteckt hinter der Fassade eines normalen Mietshauses steht Münchens letzte Mühle - mitten in der Innenstadt, direkt hinter dem Hofbräuhaus. Der letzte Müller der Stadt, Stefan Blum, führt die historische Mühle in der vierten Generation, doch jetzt will er noch eine kleine Bäckerei eröffnen. Er träumt davon, Semmeln nach 100 Jahre alten Rezepten zu backen. Die Suche nach dem fast vergessenen Geschmack beginnt. Der Jurist Stefan Blum ist mit Leidenschaft Müller. Er stört sich nicht daran, dass 12 Stundenschichten der Normalfall sind, dass er oft um vier Uhr morgens aufstehen muss und nur zwei Wochen Urlaub im Jahr macht. Auch wenn viele Maschinen noch aus den 1920er-Jahren stammen, ist die Mühle kein Museum. Stefan Blum kann mittlerweile mit nur zwei Gehilfen jeden Tag 27 Tonnen Getreide verarbeiten. Durch die Produktion von besonderen Mehlen, zum Beispiel für Pizza oder Strudel, kann sich die Mühle als Einzige ihrer Art in München halten. Einmal im Jahr führt Stefan Blum noch ein ganz besonderes Geschäft: Als einer von 14 Auserwählten darf er exklusiv in einem Wiesnfestzelt Brezen verkaufen. So taucht er seit 35 Jahren in die ganz eigene Welt des Oktoberfestes ein. Stefan Blum träumt seit Jahren davon, zusätzlich noch eine eigene Bäckerei aufzumachen. Er möchte Semmeln und Brezen wie vor 100 Jahren backen. Gebäck - ganz ohne Backtriebmittel und künstliche Zusätze, das noch nach echtem Brot schmeckt und sich ohne Probleme auch bis zum Abend hält. Ob er seine Idee umsetzen kann ist offen, doch es ist sein Versuch, sich aus der Tradition eine neue Zukunft aufzubauen.

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