Der Königssee
Rund eine Million Menschen besuchen jährlich den Königssee, der neben Schloss Neuschwanstein als größte touristische Attraktion Oberbayerns gilt. Auch wenn an schönen Tagen die Halbinsel von St. Bartholomä überschwemmt wird von Besuchern, kann sich kaum jemand dem Reiz dieser heroischen Landschaft entziehen, die man nur per Ausflugboot über den See erreichen kann. Während sich an der nördlichen 'Seelände' Geschäfte und Gasthäuser drängen, wurde auf der Halbinsel von St. Bartholomä das alte Idyll erhalten. Das ehemalige Jagdschloss der Berchtesgadener Pröbste - später nutzten es die bayerischen Könige - wurde schonend als Gasthof restauriert: Die Stuben mit ihren dunklen Holzdecken, Gemälden und Kachelöfen sind trotz der vielen Gäste sehr gemütlich. Wer sich auf den Weg zum Obersee oder gar zu Fuß hinauf zur Gotzenalm oder zum Kehrlingerhaus macht, lässt umgehend den Trubel hinter sich. Sigrid Esslinger zeichnet in ihrem Film das Leben und den Alltag der Menschen, die am Königssee leben und beschreibt die Schönheit dieser mythischen Landschaft. Sie erzählt von der Entstehung der Prozession vom österreichischen Maria Alm über das Steinerne Meer zur Wallfahrtskirche St. Bartholomä, oder auch von der weltberühmten Kunsteisbahn, dem hochmodernen Bundesleistungszentrum am Königssee. Die Zuschauer lernen viele Einheimische kennen: den Echobläser Toni Hallinger, der als Kapitän der Königsseeschifffahrt arbeitet und viele Geschichten über den See kennt; Ernst Schellmoser, den Jäger des Nationalparks; Thomas Amort, den Fischer von St. Bartholomä, der sich einreiht in die uralte Tradition der Fischmeister auf der kleinen Halbinsel. Der Film zeigt sowohl die Sommerzeit am Königssee, als auch den zugefrorenen See im Winter. Ist es kalt genug, strömen Tausende von Besuchern quer über die Eisfläche zum Inselwirt - ein Ereignis, das im Schnitt immerhin alle zehn Jahre vorkommt.