Der knallharte Zweifler

Der knallharte Zweifler

Er wisse nicht, wo Gott sitzt - und überhaupt: Auf einer Glaubensskala von eins bis zehn gibt er Gott bloß eine fünf. Ein Porträt des Schweizer CVP-Präsidenten Gerhard Pfister.

Gerade was die Sache mit Gott betrifft, ist Gerhard Pfister eher ein großer Zweifler denn ein klarer Deuter. So hat ihm der Glaube in den schwersten Stunden seines Lebens - nach dem Amok-Attentat von Zug, wo er als Kantonsrat viele Freunde verlor - nicht geholfen.

Dazu steht der gläubige Katholik. Und auch dazu steht er: Sein oftmals knallhart wirkendes Auftreten bei Politdebatten im Fernsehen, auf Podien oder im Parlament hat auch viel mit Kalkül zu tun: "Man muss manchmal einen Klotz einschlagen", sagt er, "um Wirkung zu erzielen."

Den Auftritt auf dem politischen Parkett liebt der Zuger. Er gilt als einer der brillantesten Strategen im Bundeshaus - und als einer, der sich auch mal vergisst und selbst Parteifreunde runterputzt: "Das ist eine Schwäche von mir."

Die Reportage fördert überraschend zutage: So sicher, wie man meinen könnte, ist sich der oberste Christdemokrat seiner Sache nicht. "Reporter" zeigt, wo Pfister sonst noch Schwächen hat - und was seine Stärken sind.

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