Der kleine Staatsbesuch - Scheitz bei den Italienern

Der kleine Staatsbesuch - Scheitz bei den Italienern

Anlässlich der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft im Jahr 2018 nehmen Kabarettisten das Publikum auf eine ganz persönliche Reise durch ihr europäisches Lieblingsland mit.

Verena Scheitz fährt jedes Jahr drei- bis viermal nach Italien. Die Liebe entsprang dem klassischen Jesolo-Urlaub mit den Eltern. Später, als Studentin am Konservatorium, musste Verena Italienisch lernen - das gehörte zur Ausbildung zur klassischen Sängerin dazu.

Aus der großen Opernkarriere wurde dann zwar doch nichts, aber die Liebe zu Italien und zur italienischen Musik sind ihr geblieben. Also nimmt Verena kurzerhand in einem alten Alfa Cabrio Platz, steckt eine Kassette mit den größten Italo-Hits der 1960er-Jahre ins Kassettendeck und düst hinunter an die Adria. Dort trifft Verena die typischen "Coco Bello"-Männer, fährt in aller Herrgottsfrüh mit einem der letzten Lagunenfischer hinaus aufs Meer, an der Statue der Madonna vorbei - und fast ohne Fische wieder zurück. Was weniger am Unvermögen des Fischers als vielmehr an der Tierliebe von Verena Scheitz liegt.

Unvermögen vermutet auch der Gondoliere in Venedig, der sich beharrlich weigert, Verena seine Gondel durch Venedig steuern zu lassen. Obwohl sie sich sogar standesgemäß eingekleidet hat. Dennoch wird der Besuch in Venedig zu einem freudigen Fest. Trifft Verena doch eine Freundin, eine Steirerin, die seit Jahrzehnten mit einem Venezianer verheiratet ist und Einblicke in das Leben in der Lagunenstadt abseits des Tourismus gibt.

Vorbei am Schlachtfeld von Solferino, einem Fixpunkt der Reisen mit ihren Eltern, die den Kindern die Sinnlosigkeit des Krieges demonstrieren wollten, geht es weiter nach Mailand. Um ein wenig "Modeluft" zu schnuppern, aber auch, um den alten Traum vom Leben einer Operndiva doch noch wahr werden zu lassen und endlich einmal auf der Bühne der Mailänder Scala zu singen. Schließlich leitet den Laden ja ein Österreicher, da wird sich das doch machen lassen! Nun, sie hat gesungen. Und auch, wenn sich die Begeisterung von Direktor Pereira in Grenzen hielt, Verena Scheitz war kurz sehr, sehr glücklich.

Es bleibt nicht die einzige Erfüllung eines Jugendtraums. Das erste Popkonzert, das Verena Scheitz besuchte, war eines von Al Bano und Romina Power. Beim Besuch auf Al Banos Weingut ereignet sich so einiges. Schuld daran ist die Musik. Vielleicht aber auch der Wein.

"Der kleine Staatsbesuch!" ... und Europa ist nur ein staunendes Lächeln entfernt. Dabei lernen die Zuschauer natürlich nicht die üblichen Klischees kennen, die seit Jahren in jedem Reiseführer stehen, sondern ganz spezielle Orte, skurrile Menschen und absurde Bräuche. Wie das halt so ist, wenn man mit jemandem ein Land bereist, das diese Person kennt und liebt.

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