Der Klangsucher - Jukka-Pekka Saraste

Der Klangsucher - Jukka-Pekka Saraste

KünstlerporträtD  

Der Dirigent Jukka-Pekka Saraste spricht nicht viel bei der Arbeit. Wenn er nach Klängen sucht, animiert er seine Musiker mit kleinen Gesten und Blicken dazu, mit ihm zu suchen. Die Filmemacher Daniel Finkernagel und Alexander Lück haben Saraste ein Jahr lang bei seiner Klangsuche begleitet. Das geschah zu Fuß, im Auto oder auf seinem 300 PS starkem Schnellboot, in den Landschaften seiner Kindheit in Finnland, wo plötzlich Mozarts d-moll Konzert zu einem ersten überwältigenden Klangereignis wurde. Der Film versucht, den Geheimnissen der finnischen Seele in uralten Sagenwelten und immer wieder in den Klangorgien vom Komponisten Jean Sibelius auf die Spur zu kommen. Saraste findet in der Natur Finnlands seine Inspirationsquellen und Klangwelten, die der Film in beeindruckenden Naturaufnahmen zu Lande und zu Wasser zeigt. In Köln dokumentieren die Autoren für diesen Film Sarastes Proben zu seinem offiziellen Antrittskonzert als neuer Chefdirigent des WDR Sinfonieorchesters. In eindrucksvollen Sequenzen erlebt man dabei, wie der Dirigent Saraste nach immer neuen Klängen in Strawinsky 'Feuervogel' sucht. Der Film bietet auch die ein oder andere humorige Sequenz, z. B. wenn Saraste bei einer Virtuosen-Persiflage selbst zur Geige greift. Für sein ureigenstes Anliegen findet der schweigsame Finne am Ende starke und leidenschaftliche Worte, wenn es um die Rolle von Musik geht: 'Es geht mir darum, wie wir andere Menschen behandeln, andere Religionen, andere Kulturen. Wenn wir zeigen wollen, wie wichtig unser westlicher Humanismus ist - wie können wir das beweisen? Wie können wir andere von unserem Lebensstil, unseren Denk- oder Verhaltensmustern überzeugen? Ohne die großen Meisterwerke unserer Kultur wird das nur schwer zu erklären sein.

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