Der Jugendschutzkommissar - mit Liebe gegen Gewalt
Jens Mollenhauer ist Hauptkommissar beim Jugendschutz der Polizei in Hamburg. Er kümmert sich um Kids, die nicht wissen wohin mit sich, mit ihren Aggressionen und ihrer Wut im Bauch.
Mit seinen Kollegen ist er da unterwegs, wo viel los ist, und versucht durch intensive Gespräche die Jugendlichen zum Nachdenken zu bringen. Auch wenn er nur einen für sich gewinnt, sagt der Vater von acht Kindern, hat sich die Mühe gelohnt.
Egal wie aggressiv sich die Jugendlichen zeigen, der Kommissar bleibt immer ruhig. Er hat Mitleid mit ihnen, denn keiner wird als Täter geboren, davon ist er überzeugt. Den meisten von ihnen fehlen die drei Z, wie Mollenhauer sagt: Zeit, Zärtlichkeit und Zuneigung. Wenn eine Straftat vorliegt, zum Beispiel wenn er Jugendliche beim Dealen erwischt, muss er sofort eingreifen. Dann handelt er wie jeder Polizeibeamte. Ein schmaler Grat zwischen Gewaltprävention und Gewaltbekämpfung.
Nach Dienstschluss wird aus dem konsequenten Polizeibeamten im harten Arbeitsalltag ein liebevoller Familienvater. Und auch in seiner Vaterrolle geht er voll auf. Er trainiert zwei Söhne beim Fußball und hilft seiner ältesten Tochter bei der Berufsfindung.
Wenn er dann noch ein bisschen Luft hat und die Kinder endlich alle im Bett sind, setzt er sich an den Schreibtisch und bereitet seine Seminare vor. Jens Mollenhauer doziert an Hamburger Schulen über Gewaltprävention. Durch Rollenspiele vermittelt er Kindern und Jugendlichen, wie sie sich richtig verhalten, wenn sie Zeugen eines Gewaltverbrechens werden. Zivilcourage ist ihm wichtig. Er wurde selbst auf dem Hamburger Dom zusammengeschlagen während viele Menschen um ihn herumstanden, ohne zu helfen. Jens Mollenhauer bräuchte einen 48 Stunden Tag und eine Lebenserwartung von 200 Jahren, um all das zu schaffen, was er sich vorgenommen hat. Eine Stunde nur für sich selbst ist da nicht drin.