
Der Humboldt Nationalpark: Wo Kolumbus an Land ging
Der zweite Teil der Dokumentation stellt die verschiedenen Zonen des Humboldt-Nationalparks vor. Im Osten fließt der Toa, der wasserreichste Fluss des gesamten Landes. An seinem Unterlauf wollten ausländische Firmen Mitte der 90er Jahre ein Kraftwerk bauen. Devisen und Strom hätte Kuba damals dringend benötigt, doch die Folgen für die Natur wären katastrophal gewesen. Fidel Castro persönlich hat dann das Projekt gestoppt und dafür gesorgt, dass der bereits geplante "Alexander-von-Humboldt-Nationalpark " schnellstens Realität wurde.
Unweit der Toa-Mündung ging gut 500 Jahre zuvor Christoph Kolumbus vor Anker. Wenig später gründeten die Spanier in der Baracoa-Bucht die erste Siedlung der Insel, die sich im Laufe der Zeit zur Küstenstadt Baracoa entwickelte. 40 Kilometer entfernt, an der Bahia de Taco, befindet sich das Besucherzentrum des Nationalparks. Angezogen vom Scheinwerferlicht umschwirren in der Dämmerung Tausende Blattnasen-Fledermäuse die Büste Alexander von Humboldts. Bis 1959 wurde der Wald an der Küste vieler seiner Schätze beraubt. Der größte Teil war im Besitz von US-Amerikanern. Die Ruinen ihrer Villen nutzt heute die farbenprächtige Polymita-Schnecke als Schlafplatz. Auch ihretwegen ist das Schutzgebiet geschaffen worden. An der Küste des Nationalparks erstrecken sich ausgedehnte Mangrovenwälder. Charakteristisch sind die Stelzwurzeln der Roten Mangrove. Sie kann damit sowohl über als auch unter Wasser Sauerstoff tanken