Der Herr von Sipán

Der Herr von Sipán

Die Moche-Kultur existierte zwischen den Jahren 100 und 700 nach Christus an der nördlichen Pazifikküste des heutigen Peru. Die Moche waren Zeitgenossen der Nazca, die den südlichen Teil der Küste bevölkerten. Die Lebensbedingungen der Moche hatten sich im Laufe des siebten Jahrhunderts - bedingt durch das Klimaphänomen El Niño - verschlechtert. Katastrophale Überschwemmungen der bedeutendsten Flüsse der Region, insbesondere des Río Moche, sowie schlimme Erdbeben suchten die Region heim. Nach dem Verfall der Moche-Kultur entwickelte sich dort die Sicán-Kultur, der die Chimú-Kultur folgte. Vor Ende des 19. Jahrhunderts wurden zahlreiche Spuren der Moche den Chimú zugeschrieben. Dass die Kulturen der vorkolumbischen Anden keine Schrift entwickelt hatten, erschwerte die Unterscheidung zwischen den Völkern und die Zuordnung ihrer Hinterlassenschaften. Erst 1898/99 veranlasste der deutsche Archäologe Max Uhle Ausgrabungen auf dem Gebiet der 'Huaca del Sol' und der 'Huaca de la Luna' und identifizierte dort eine Kultur, die sich von den anderen unterscheidet. Ende der 20er Jahre schlug der peruanische Archäologe Julio Tello vor, diese Kultur 'Mochica' oder 'Moche' zu nennen, als Referenz an die alte indigene Sprache Muchik, die an der nördlichen Pazifikküste Perus gesprochen wurde. Im Jahr 1987 organisierte der peruanische Archäologe Walter Alva Ausgrabungen in der 'Huaca Rajada'. Dabei wurde auch das berühmte Grab des 'Señor de Sipán' entdeckt. Es zählt zu den bedeutenden archäologischen Funden der letzten 40 Jahre. Seit kurzem hat der 'Herr von Sipán' ein neues Mausoleum, das Museum der 'Tumbas reales de Sipán', in dem die Schätze der Moche-Kultur aufbewahrt werden. Über 400 goldene, silberne und juwelenbesetzte Schmuckstücke können in diebstahlsicheren Vitrinen bewundert werden.

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