Der Hahn lebt

Der Hahn lebt

Hahn im Hunsrück ist heute vor allem durch den Flughafen Frankfurt/Hahn bekannt - Ausgangspunkt für viele Urlaubsreisen. Vierzig Jahre lang war Hahn jedoch ein Stützpunkt der US-Luftwaffe, bis 1990 der Besatzungsstatus Deutschlands beendet wurde. Als die US-Streitkräfte, die einen Hauch vom 'American way of life' verbreitet hatten, ihren Abzug aus Hahn ankündigten, fürchteten die Menschen in der Region um ihre eigene Existenz. Die Amerikaner hatten Geld und Arbeit in den Hunsrück gebracht. Die besten Entwicklungschancen für das ehemalige Militärgelände sah das Land Rheinland-Pfalz in der Ansiedlung eines Zivilflughafens. 1993 wurde die Genehmigung zur zivilen Mitbenutzung des Militärflugplatzes Hahn erteilt, und die ersten Maschinen flogen Touristen an ihre Urlaubsziele. In den 1990er Jahren kamen viele Russlanddeutsche in den Hunsrück und bezogen die leeren Wohnungen der Amerikaner. Doch anders als diese hatten sie kein Geld, suchten selbst Arbeit und waren auf die örtliche Infrastruktur angewiesen. Schulen und Kindergärten mussten erweitert werden, und die Bevölkerungsstruktur der kleinen Ortschaften rund um den Hahn veränderte sich grundlegend. Der große Entwicklungssprung kam 1999, als die irische Fluggesellschaft Ryan-Air anfing, von Hahn aus Billigflüge anzubieten. Der Flughafen wurde ausgebaut, und viele Menschen fanden dadurch Arbeit. Die Utopie von einst entwickelte sich zur Erfolgsgeschichte, und der Flugbetrieb nimmt noch immer weiter zu. Die Erweiterung des Flughafengeländes hat auch Auswirkungen auf die Umwelt. Ob dies auf die Dauer zu Problemen führt, wird die Zukunft zeigen.

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