Trivia zu Der große Diktator
Unwissenheit ist Trumpf
Nach dem Zweiten Weltkrieg erklärte Charlie Chaplin, er hätte den Großen Diktator niemals gedreht, hätte er über die Verbrechen der Nationalsozialisten Bescheid gewusst.
Method Acting
An den Tagen, an denen Chaplin als Hynkel vor der Kamera stand, verhielt er sich - so berichteten seine Mitarbeiter - auch zwischen den Takes aggressiver als gewöhnlich.
Genaue Planung
Jede Bewegung in der berühmt gewordenen Szene, in der Hynkel mit der Weltkugel spielt, war von Chaplin vor den Dreharbeiten genau vorbereitet worden. Die Szene selbst hatte Chaplin erstmals 1928 in einem privaten Film ausgetestet.
Langer Schatten
Während der Film in Deutschland bereits 1958 in voller Länge gezeigt wurde, dauerte es in Italien noch bis 2002, ehe eine ungekürzte Fassung zu sehen war: Aus eher fragwürdigem Respekt für die Witwe von Mussolini wurden zuvor alle Szenen, die sich über Napalonis Frau lustig machten, weggelassen.
Deplatzierte Diät
Jack Oakie, der Darsteller des Mussolini-Doubles Napaloni, hatte vor den Dreharbeiten eine intensive Diät eingelegt und passte nicht mehr so wirklich in seine Rolle. Chaplin wies seinen Koch deshalb an, Oakie wieder auf sein altes Kampfgewicht zu bringen.
Anderes Ende
Eine große Friedensrede war zum Abschluss des Films immer geplant, aber vor dem Blitzsieg über Frankreich war sie eher auf der Linie der britischen Appeasementpolitik. In der Filmfassung schwärmt sie appeasementfrei vom Frieden. Chaplins Mitarbeiter warnten übrigens vor der Rede: Sie werde Chaplin an der Kinokasse schaden. Chaplin war das allerdings völlig egal.
Lange Dreharbeiten
Chaplin arbeitete anderthalb Jahre lang an seinem Meisterwerk. Das hatte nicht nur mit Chaplins Perfektionismus zu tun, sondern auch mit seiner Planlosigkeit - Kontinuität war nicht unbedingt seine Stärke, was mehrfach Neudrehs nötig machte - und seiner Leidenschaft für Improvisation, durch die teilweise Wochen auf Szenen verwendet wurden, die am Ende nicht im Film auftauchten.