Der grausame Gott? Gewalt, Religion und Kunst

Der grausame Gott? Gewalt, Religion und Kunst

Kirche und Religion 

Das Künstlerpaar Peter Greenaway und Saskia Boddeke hat für eine Ausstellung die Opferung Isaaks ins Zentrum gerückt. Darin wird Abraham von Gott befohlen, seinen Sohn Isaak zu opfern, um seine Gottesfürchtigkeit unter Beweis zu stellen. Es ist eine verstörende Geschichte, in der ein scheinbar grausamer Gott Blut fordert und dann doch Gnade walten lässt - eine geradezu gefährliche Geschichte, die viele Fragen aufwirft, darunter eine, welche die Öffentlichkeit derzeit sehr beschäftigt: Wieso sind Menschen bereit, für ihren Glauben zu töten und zu sterben? - Peter Greenaway und Saskia Boddeke begreifen die Opferung Isaaks als menschliches Drama und setzen sie in Beziehung zu den aktuellen politischen Ereignissen, Kriegen und Attentaten. - Dass Menschen behaupten, im Auftrag ihrer Religion oder aus Gehorsam zu Gott töten, habe mit Religion nichts zu tun, sagt der französische Grand Imam Tareq Oubrou. Nichts rechtfertige einen Mord, betont der Rabbiner Michaël Azoulay. Religion sei zu allen Zeiten missbraucht worden, gibt die evangelische Dompredigerin Petra Zimmermann zu bedenken. Der Theologe und Psychoanalytiker Eugen Drewermann wiederum warnt, dass man die heiligen Schriften nicht wortwörtlich nehmen dürfe, sondern sie stets im Kontext deuten müsse.
Eine Dokumentation von Grit Lederer.

Bewertung

0,0   0 Stimmen