Der Fang

Der Fang

Kambodscha, 1972: In der Nähe eines kleinen Bauerndorfes, das zum Großteil nur noch aus Frauen, Kindern und Alten besteht, weil fast alle Männer in den Kampf gezogen sind, stürzt ein amerikanisches Kampfflugzeug ab. Der 15-jährige Pang, im Dorf 'Bastard' genannt, weil sein Vater für den proamerikanischen Politiker Lon Nol kämpft und seine Mutter in Phnom Penh als Prostituierte arbeitet, entdeckt abseits des Wracks einen Fallschirm, der dem Piloten des Flugzeugs gehört haben muss. Pang, seine Freunde Siet und Ney und die anderen Jungs des Dorfes nehmen dessen Spur auf und können den afroamerikanischen Soldaten schließlich tatsächlich gefangen nehmen. Der Chef einer Gruppe der Roten Khmer, die regelmäßig das Dorf kontrollieren, überträgt den Kindern und allen voran Pang die Verantwortung über den 'feindlichen Imperialisten'. Mit der Zeit werden die groben Feindseligkeiten gegen den Gefangenen weniger. Während Siet und Ney sich dem Piloten allmählich annähern und eine fast schon freundschaftliche Beziehung zwischen ihnen entsteht, entwickelt sich Pang in eine vollkommen andere Richtung: Er, der im Dorf nie anerkannt wurde, fühlt sich endlich zugehörig, denn der Chef der Khmer-Gruppe verspricht ihm Anerkennung, wenn er nur vollkommen der Sache des Angkar, der höchsten Macht der Roten Khmer, diene. So verliert das Kind Pang nach und nach seine Unschuld und entwickelt sich zu einem despotischen Krieger, den die Indoktrination der Roten Khmer sogar so weit bringt, seine eigene Familie zu verraten, um 'dem Kollektiv zu dienen'. Währenddessen arbeitet der Gefangene im Geheimen an seiner Flucht aus den Händen seiner jungen Bewacher - eine Flucht in die absolute Ungewissheit.

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