Der Fall Rudolf

Der Fall Rudolf

'Der Kronprinz ist tot'. Mit dieser Schlagzeile ging der österreichisch-ungarische Walzertraum von Frieden und Stabilität am 30. Jänner 1889 zu Ende. Um die Ereignisse in Mayerling, um den Tod von Kronprinz Rudolf und seiner Geliebten Mary Vetsera ranken sich bis heute Gerüchte und Spekulationen: Die erste offizielle Meldung lautete, Rudolf wäre an einem Schlaganfall gestorben. Mary kommt in den ersten Todesmeldungen gar nicht vor. Aus politischem und praktischem Kalkül wurden den österreichischen Geheimdiensten und von Regierungskreisen gezielt Gerüchte gestreut, um die tatsächlichen Vorgänge, das Vorhandensein einer zweiten Leiche, den offensichtlichen Mord, zu verschleiern. Der Mythos rund um Mayerling wird bis heute aufrechterhalten. Auch die Familie Habsburg hat Verschwörungstheorien und Spekulationen bis heute eher genährt, nicht vermindert. Aufklärung, die mit modernen forensischen Methoden heute weitestgehend möglich wäre, gibt es nicht. Die Dokumentation ist eine Spurensuche und versucht anhand von Dokumenten und Erzählungen die Fakten vom Mythos zu trennen. Gerichtsmediziner, Waffentechniker, Computerspezialisten und Profiler vom österreichischen Bundeskriminalamt versuchen Antworten zu finden auf die vielen offenen Fragen und Rätsel rund um Mayerling. Die Kriminaldokumentation ist eine historisch-kriminalistisch-psychologische Analyse der Vorgänge, die zum Tod von Rudolf und Mary geführt haben. Alternative Szenarien werden durchgespielt und auf ihre Wahrscheinlichkeit überprüft. Die filmisch-kriminalistische Untersuchung von Doris Plank und Karo Wolm zeigt in aller Deutlichkeit, wie sehr die Inszenierungen und Vertuschungen rund um das Geschehen bis in die Gegenwart reichen, und dass Mayerling nicht der Schauplatz einer verklärt romantischen Liebesgeschichte ist, sondern eines Gewaltverbrechens.

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