Der Auktionator
Simon de Pury ist Auktionator, Kunsthändler und Sammler. Der 1951 in Basel geborene Adelsspross besuchte die Kunstakademie in Tokio, um Maler zu werden, studierte dann aber Jura in Genf. Doch die Kunst ließ ihn nicht los. Er begann seine Karriere als Auktionator bei Sotheby's. Dort avancierte er zum Starauktionator und gründete schließlich sein eigenes Unternehmen. Sein Auktionshaus vermittelt Werke der bestbezahlten Künstler der Gegenwart. So gilt Simon de Pury als Global Player des internationalen Kunstmarktes. Da der Kunstmarkt in diesen turbulenten Zeiten der Finanzkrise mehr denn je um die Gunst der Kunden und das große Geld bangt, ist der Dokumentarfilm auch eine kritische Bestandsaufnahme der aktuellen Situation dieses Metiers. Die jüngsten Auktionen in London haben die Preise zum Einstürzen gebracht. Phillips de Pury meldet 'sehr enttäuschende' Ergebnisse, und auch bei Christie's und Sotheby's purzelten die Preise. Um auf Nummer sicher zu gehen, hat Simon de Pury schnell noch die Hälfte seines Auktionshauses verkauft - ausgerechnet an einen Luxusgüterimporteur aus Russland, die Mercury Group. Die Filmemacher Eva Gerberding und André Schäfer folgen dem Mann mit dem Hammer, der das ganze Kunstgeschehen wie eine Symphonie betrachtet, die er von seinem Pult aus dirigiert, von Auktionen in London bis nach New York, liefern Einblicke in die vielfältigen und intimen Vorbereitungen des Geschäfts, begleiten de Pury zu Künstlern und Kunden und sind dabei, wenn in London der Aufsichtsrat seines Unternehmens tagt, in dem so illustre Persönlichkeiten wie der Fiat-Erbe Lapo Elkann, Gloria von Thurn und Taxis, Francesca von Habsburg, der Immobilien-Tycoon Aby Rosen oder der ehemalige Sex Pistols-Manager Malcolm McLaren sitzen. In Potsdam zeigt der begeisterte Kunstsammler und Modeschöpfer Wolfgang Joop die schönsten Stücke seiner Sammlung, und in New York schwärmen Jeff Koons und Patty Smith von ihren Meisterwerken, die anderntags von de Pury versteigert werden.