Der Auftragskiller - Zimmer 164

Der Auftragskiller - Zimmer 164

Ein Motel in der Nähe von Juárez, einer Stadt im Norden des mexikanischen Bundesstaates Chihuahua. Zimmer 164. Der Dokumentarfilmer Gianfranco Rosi und Autor Charles Bowden treffen sich hier mit einem ehemaligen Auftragskiller des mexikanischen Drogenkartells. Ein Mann, der Hunderte von Menschen getötet hat, ein wahrer Experte im Foltern und Kidnappen. Und der - in einem früheren Leben - Polizist war. Jetzt bekennt er vor der Kamera. Er ist selbst auf der Flucht. Seine ehemaligen Auftraggeber suchen ihn. Sie haben eine Belohnung von 250.000 Dollar ausgesetzt für den, der ihn zurückbringt, tot oder lebendig. Das Gesicht hinter einem Tuch verborgen und ganz in Schwarz gekleidet, berichtet er eloquent und detailliert aus den letzten 20 Jahren seines Lebens. Mit ruhiger Stimme erklärt er, wie er bereits als Schuljunge vom Drogenkartell rekrutiert und zur Polizeischule geschickt wurde, um später, wie rund ein Viertel aller Polizisten in Juárez, der heute gewalttätigsten Stadt der Welt, für das Kartell zu arbeiten. Ihre Verbindungen reichen bis zu den Gouverneuren der mexikanischen Bundesstaaten und der amerikanischen Polizei. Um seine Schilderungen zu verdeutlichen, fertigt er Skizzen in einem Notizbuch an und schreibt das Erzählte in Stichwörtern nieder. Er stellt Folterszenen ausführlich nach und erklärt, wie er selbst im titelgebenden Motelzimmer 164 gefoltert hat. Am Ende seiner Geschichte verändert sich plötzlich sein Ton. Er erzählt in einem Gefühlsausbruch, wie er seinen Glauben an Gott wiedergefunden hat und sich von den schrecklichen Erinnerungen an seine Taten befreien konnte.

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