Der Amoklauf von München

Der Amoklauf von München

Bei einem Amoklauf tötet ein 18-jähriger Schüler am 22. Juli 2016 neun Menschen. München steht tagelang unter Schock. Betroffene und Angehörige der Opfer kämpfen bis heute mit den Folgen. Wie findet man nach einem solchen Schicksalsschlag zurück ins Leben? Wie gut hat die Hilfe hier funktioniert? "ZDFzoom" hat mit Trauma-Experten, Opferhelfern vom Weißen Ring, Vertretern der Stadt München gesprochen und bei einer betroffenen Familie nachgefragt. Während München in den Tagen nach dem Amoklauf versucht, zur Normalität zurückzukehren, wird das Leben der Familie Segashi nie wieder dasselbe sein. Der Amokläufer hat in Sekundenbruchteilen zerstört, was die aus dem Kosovo nach Deutschland gekommenen Eltern zeitlebens aufgebaut haben. Eine funktionierende Familie. Materielle Sicherheit. Die Freude am Leben. Arberia Segashi hat vieles ausprobiert, um ihren nächtlichen Frieden wiederzufinden. Sie hat das Bettzeug ihrer ermordeten Schwester Armela, die zeitlebens ein Bett mit ihr geteilt hat, entfernt. Dann war das Bett zu leer. Sie hat Decke und Kissen zurückgeräumt, konnte aber damit die Leere nicht füllen. Wenn sie dieser Tage nicht schlafen kann, klappt sie ihren Laptop auf und redet mit den Fotos von Armela. Noch immer ist es für sie unfassbar. Ihre Schwester war 14 Jahre alt, als sie brutal aus ihrem noch jungen Leben gerissen wurde. Sie war schlicht zur falschen Zeit am falschen Ort. Die "ZDFzoom"-Reporter haben über Monate hinweg immer wieder die Familie Segashi besucht. Armelas Eltern und Geschwister erzählen mit bewegender Offenheit vom Absturz, den ihr Leben nach dem Amoklauf und dem Tod ihrer jüngsten Tochter genommen hat. Von verlorenem Glück, der Angst vor der Zukunft und den Problemen, die sie jetzt zu lösen haben.

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