
Der Alpenfeldzug der Römer - Vorstoß Richtung Germanien

Im Jahr 15 v. Chr. stoßen römische Legionen in die Alpen vor. Kaiser Augustus plant, Germanien zu erobern. Das kann nur gelingen, wenn er den direkten Weg nach Norden durch das Gebirge kontrolliert. Trotz der großen Bedeutung dieser Militäroperation war bislang nur wenig über den römischen Alpenfeldzug bekannt.
Nun sind Forscher in Graubünden auf ein antikes Gefechtsfeld gestoßen. Überreste des Kampfes zwischen Römern und keltischen Kriegern kamen ans Licht und das höchstgelegene Militärlager des Römischen Reiches auf 2300 Metern Höhe. Auf welchen Routen überquerte die römische Armee die Alpen? Wie meisterte sie die Widrigkeiten der Hochgebirgswelt? Und mit welchen Waffen bekämpften die Truppen einheimische Stämme?
Der Film begleitet ein Team von Archäologen, Forensikern und Ballistikern bei der Rekonstruktion der antiken Militäroperation. Es zeigt sich: Im Gebirge war eine bislang weitgehend unerforschte Distanzwaffe entscheidend für den militärischen Erfolg: die Schleuder. Mit tödlichen Geschossen, den Schleuderbleien, hielten speziell ausgebildete Legionäre die Gegner in Schach, während andere Truppenteile vorrückten, um sie im Nahkampf zu stellen. Was die neuen Untersuchungen auch belegen: Die römischen Soldaten meisterten auf dem Vormarsch kaum vorstellbare Herausforderungen - nicht nur im Kampf, sondern auch im Lageralltag. So gelang es den Legionen, in nur einem Sommer weite Regionen der Alpen zu unterwerfen. Die eroberten Gebiete wurden Teil der neuen Provinz Raetia, die für die nächsten 400 Jahre zum Römischen Reich gehörte.