Denk ich an Deutschland - Herr Wichmann von der CDU

Denk ich an Deutschland - Herr Wichmann von der CDU

2002, Wahlkampf in der Region Uckermark/Oberbarnim im Nordosten Brandenburgs: 'Frischer Wind bringt Bewegung in die Politik', heißt der Wahl-Slogan von Henryk Wichmann, der als Kandidat der CDU in den Bundestag einziehen will. Seine Chancen stehen schlecht, die Region ist eine SPD-Hochburg. Doch der 25-jährige Nachwuchspolitiker gibt nicht auf. Der renommierte Dokumentarfilmer Andreas Dresen und sein Kameramann Andreas Höfer haben den Jungpolitiker einen Monat lang auf Wahlkampftour begleitet. Sommer 2002, Bundestagswahlkampf in der Region Uckermark/Oberbarnim, ganz im Nordosten Brandenburgs: Der Flächenwahlkreis hat eine geringe Bevölkerungsdichte, in den letzten Jahren haben zudem viele, vor allem junge Menschen, die Region verlassen. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 25 Prozent, die Perspektiven sind düster. Henryk Wichmann, 25, ist Direktkandidat der CDU. Die Region ist traditionell sozialdemokratisch, Wichmanns Kontrahent von der SPD heißt Markus Meckel und hat die letzten Wahlen mit 54 Prozent der Stimmen gewonnen. Henryk Wichmann studiert Jura in Berlin, für den Wahlkampf hat er sich ein Freisemester genommen. Infostände, Diskussionsrunden, Wahlkampf-Veranstaltungen mit prominenten Bundespolitikern, Anzeigen, Pressetermine, Plakate und Postkarten - fast alles organisieren und finanzieren die Kandidaten vor Ort selbstständig. Rund 25.000 Euro muss Henryk Wichmann in seine Kampagne investieren, Spenden von CDU-Mitgliedern und seine Familie helfen ihm dabei. Nun zieht Wichmann bei Wind und Wetter mit Werbeschirm und Infostand durch den Wahlkreis, macht sich bekannt, diskutiert, besucht Seniorenheime und mittelständische Betriebe, verteilt Broschüren, Kugelschreiber und Postkarten. Für 'Herr Wichmann von der CDU' begleitete der renommierte Filmemacher Andreas Dresen den CDU-Kandidaten bei seinem Kampf gegen die Windmühlen des politischen Desinteresses. Die Dreharbeiten dauerten von August bis zur Wahlnacht am 22. September 2002. Dresen und sein ständiger Kameramann Andreas Höfer entschieden sich dabei für eine rein beobachtende Perspektive und verzichteten auf den Einsatz von Musik. Gedreht wurde meist vom Stativ, im Mittelpunkt stehen der Protagonist und die Situationen, die sich aus seiner Wahlkampftätigkeit ergeben. 2012 drehte Dresen mit 'Herr Wichmann aus der dritten Reihe' eine Fortsetzung seines Dokumentarfilms.

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