Dem Himmel ganz nah

Dem Himmel ganz nah

DokumentationR / D  

Nur noch vereinzelt ziehen Hirten mit ihren unüberschaubaren Herden über die Kämme der transsilvanischen Karpaten. Einer der ältesten Berufe der Menschheit hat seinen letzten Ort gefunden. Und Dumitru Stanciu ist wohl einer der Letzten seiner Zunft. So wie seine Vorfahren seit Tausenden Jahren zieht er mit seiner Schafherde sommers wie winters über die Weiten des Karpatenbogens. Er lebt in der Tradition der märchenhaften Geschichten und Mythen seiner Heimat, zwischen Bären und Wölfen und in ständiger Sorge um seine Tiere. Den Rhythmus des Tages gibt das Schaf vor: Hüten, Melken, Käse machen, Wachen. Doch auch in den Karpaten hält die Moderne unaufhaltsam Einzug. EU-normierte Lebensmittel, das Verbot der alten Naturmedizin und die Reprivatisierung der Weideflächen machen Dumitru und seiner Familie das Hirtenleben schwer. Sein Sohn Radu lernt in der Stadt, die Hirten aus der Nachbarschaft verlassen die Berge, ihre hölzernen Hütten verfallen zunehmend; so veröden ganze Hirtendynastien und Mythen verwehen. Wenn Dumitru seinen Schafspelz bald an den Nagel hängen wird, stirbt unwiederbringlich ein Stück europäischer Kultur. In einem filmischen Jahreszyklus erzählt der Dokumentarfilm vom Leben der Hirtenfamilie Stanciu und ihren Tieren in einer wilden, abenteuerlichen Welt in spektakulärer Szenerie; hoch oben auf den Almen der Karpaten, fern der Zivilisation in einer entschleunigten Welt. Dumitru, Maria und Radu Stanciu, ihre Träume, Ängste und ihr Stolz sind das Zentrum dieses epischen Dokumentarfilms. In ihnen spiegeln sich Geschichte, Gegenwart und Zukunft des wohl ältesten Berufs der Menschheit: der Hirten. Was bleibt? Eine stolze Hirtenfamilie in den faszinierend wilden Karpaten, lebendige Historie, fantastische Mythenwesen, große Bilder und eine Geschichte über den ewigen Kreislauf von Leben und Tod aus einem verschwindenden, alten Europa.

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