DEFA - Großes Kino aus Babelsberg

DEFA - Großes Kino aus Babelsberg

Dieses Jahr jährt sich die Gründung der DEFA zum 70. Mal. Am 17. Mai 1946 erteilte die sowjetische Militäradministration der DEFA als erstem und einzigem Filmunternehmen in der damaligen Ostzone die Lizenz zur Herstellung von Filmen. Somit war die Deutsche Film AG gegründet. Viele Produktionen aus den ersten Jahren wurden zu Klassikern des deutschen Films. Dazu gehören Filme wie "Der Untertan" (1951) nach dem gleichnamigen Roman von Heinrich Mann oder die Verfilmung des Wilhelm-Hauff-Märchens "Die Geschichte vom kleinen Muck" (1953), beide in der Regie von Wolfgang Staudte. 1992 wurde das Spielfilmstudio an den französischen Konzern CGE (Compagnie Générale des Eaux) beziehungsweise an dessen Tochterfirma CIP (Compagnie immobilière Phénix) verkauft. In den Jahren dazwischen wurden Hunderte Kino- und Fernsehfilme produziert.
ARTE eröffnet seine Filmreihe mit dem ersten DEFA-Film "Die Mörder sind unter uns" (1946), Regie Wolfgang Staudte, mit Hildegard Knef in der Hauptrolle, der zugleich auch der erste deutsche Nachkriegsfilm überhaupt war. Es folgt "Jakob der Lügner" (1974), Regie Frank Beyer, nach dem gleichnamigen, stark autobiografischen Roman von Jurek Becker, welcher der einzige DEFA-Film war, der für einen Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert wurde. Der Film über den spanischen Maler Francisco de Goya "Goya - oder Der arge Weg der Erkenntnis" (1971) von Konrad Wolf ist eine aufwendige internationale Großproduktion, die auf dem gleichnamigen Roman von Lion Feuchtwanger basiert.
"Coming out" (1989) von Heiner Carow schließt die Filmreihe ab. Der erste DEFA-Film, der sich an das Tabuthema Homosexualität heranwagt. Der Dokumentarfilm "Großes Kino made in DDR" von André Meier gibt mit zahlreichen Filmausschnitten und Interviews Einblicke in die DEFA-Geschichte, in eine Epoche deutscher Filmgeschichte.

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