Das wilde Schaf

Das wilde Schaf

Als ein befreundeter Schriftsteller ihn in immer neue Liebesabenteuer mit einflussreichen Frauen hineinmanövriert, bricht der unscheinbare Bankangestellte Nicolas Mallet mit seinem geordneten Leben. Bald ist aus dem eigentlich schüchternen Nicolas nicht nur ein moderner Casanova geworden, sondern auch ein Mann von Welt, der sich in der Wirtschaft, bei den Medien und in der Politik einen Namen gemacht hat. Moliere zufolge gliedert sich die Menschheit in Wölfe und Schafe. Nicolas Mallet scheint eindeutig zu den Schafen zu gehören. Doch als der kleine Bankangestellte eines Tages die attraktive Marie-Paule anspricht, beginnt für ihn ein Ausbruch aus dem tristen Alltag, der ungeahnte Qualitäten in Nicolas hervorbringt. Für diese Erweckung bedarf es allerdings entschiedener Nachhilfe durch Nicolas' Freund Fabre. Dieser ist als Schriftsteller zwar wenig erfolgreich, aber dafür ein Lebenskünstler. Als Nicolas ihm gesteht, mit Marie-Paule nur ein Flittchen erobert zu haben, setzt Fabre den jungen Mann auf die schöne Roberte an. Die Frau eines konservativen Philosophie-Professors wird zu Nicolas' erster echter Eroberung. Von Fabre planmäßig gelenkt, steigt Mallet von einem Bett ins nächste und bald auch die Karriereleiter hinauf. Nicolas macht Politik, betätigt sich als Boulevardjournalist und ist schließlich für jede Korruption gut. Bald pflastern auch Leichen seinen Weg. Michel Deville hat sich als Regisseur hintergründiger Gesellschaftssatiren einen Namen gemacht. In dieser mit Romy Schneider, Jane Birkin, Jean-Pierre Cassel und Jean-Louis Trintignant ausgezeichnet besetzten Komödie kommt zudem eine Portion frivoler Bosheit dazu. Die Geschichte des 'Schafes' Nicolas, der sich, wenn zwar nicht in einen Wolf, dann doch in ein 'wildes Schaf' verwandelt, ist ein intelligentes 'Pamphlet gegen den Mythos des sozialen Aufstiegs und des skrupellosen Arrivieren-Wollens', wie die französische Zeitschrift 'Ecran' zum Kinostart formulierte. Nicht zuletzt aufgrund der Mitwirkung Romy Schneiders wurde Devilles Film 1973 ein Kassenschlager.

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