
Das Vermächtnis des Don Miguel
Wie kein anderer hat sich Miguel Alvarez del Toro für die Tierwelt Mexikos eingesetzt. Er entdeckte und erforschte viele Arten, schrieb Bücher über die heimische Natur, initiierte in Mexiko zahlreiche Schutzgebiete und Nationalparks. Der Name so mancher Spezies mittelamerikanischer Fauna, wie z.B. 'Nototriton alvarezdeltoroi' für eine Salamanderart, erinnert an den auch weit über die Grenzen seines Landes hinaus bekannten Don Miguel. Gekrönt wird das Lebenswerk des 1996 verstorbenen Wissenschaftlers von 'seinem' Zoo: dem 'Zoológico Miguel Alvarez del Toro', kurz ZOOMAT genannt, in Tuxtla Gutiérrez, der Hauptstadt des Bundestaates Chiapas im Süden des Landes. Der ZOOMAT ist ein eingezäuntes Stück Urwald. Geschaffen für die Begegnung der Bevölkerung mit den Tieren ihrer Heimat. In ihm leben ausschließlich Reptilien, Vögel, Raubkatzen, Affen und andere Säugetiere, die in Chiapas zu Hause sind. Viele von ihnen, wie Hunderte Mohrenagutis, Tuberkelhokkos und zwei Brüllaffenherden frei von jeglicher Begrenzung. Für die meisten Reptilien im Zoo, Don Miguel hegte für sie eine besondere Vorliebe, trifft das natürlich nicht zu. 0,005 Milligramm Gift der von ihm entdeckten und nur in Chiapas vorkommenden Krustenechse 'Heloderma horridum alvarezi' reichen aus, einen Menschen zu töten. In das Gehege der Weißbartpekaris traut sich selbst der Tierarzt nur, nachdem besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden. Diese Wildschweine sind extrem aggressiv. 'Zenzoncoyametl', 'Eine Kohorte von vierhundert, angeführt von einem Chef', hießen sie bei den Mayas. Der ZOOMAT beherbergt etwa 45. Noch zwei Jahre werden sie hier beobachtet und erforscht und auf die Wiederauswilderung in einem Schutzgebiet vorbereitet. Einst waren sie überall im Indianer-Land zu finden. Das Mittelamerikanische Katzenfrett sieht aus wie ein Marder, bewegt sich wie eine Katze, ist aber ein richtiger, wenn auch ein kleiner Bär.