Das tiefe Tal

Das tiefe Tal

Die verstörte Farmertochter Libby lebt mit ihren Eltern in einem unzugänglichen Tal im kalifornischen Big Sur. Seit Jahren sprechen die Eltern kein Wort mehr miteinander, Hass und Misstrauen bestimmen den grauen Familienalltag. Während die Mutter sich in eine eingebildete Krankheit flüchtet und auf die Versorgung durch ihre stotternde Tochter angewiesen ist, lässt der frustrierte Vater Haus und Hof systematisch verkommen. Die festgefahrene Situation ändert sich, als in der Nähe von Libbys Elternhaus ein Highway gebaut wird, der die quälende Isolation der Familie aufbricht. Jeff Barker, ein charmanter Straßenbauingenieur, kommt fast täglich zu Besuch und buhlt um Libbys Gunst. Doch die schüchterne Libby ist von Jeffs Annäherungen verunsichert. Außerdem hat sie sich in den wegen Totschlags verurteilten Sträfling Barry verliebt, der zu einer unter Jeffs Aufsicht stehenden Arbeitskolonne gehört. In Barry, den sie heimlich von einem Hügel aus bei der Arbeit beobachtet, erkennt Libby eine verwandte Seele. Als Barry nach einem Erdrutsch überraschend die Flucht gelingt, versteckt Libby ihn im Wald und versorgt ihn heimlich mit Lebensmitteln. Zum ersten Mal ist sie von ihrem Stottern befreit. Libby und Barry verlieben sich ineinander und wollen gemeinsam nach San Francisco flüchten - doch er wird von der Polizei erschossen. Libby heiratet Jeff, den sie aber nicht liebt. In diesem psychologisch nuanciert gezeichneten und atmosphärisch dicht inszenierten Schwarzweiß-Melodram spielt Ida Lupino überzeugend eine sprachbehinderte junge Frau, die aus dem düsteren Gefängnis ihres Elternhauses auszubrechen versucht. Das untergründige melancholische Happy End deutet an, dass Libby und ihr Mann das gleiche Schicksal wie ihre Eltern erleiden werden.

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