Das Spiel der Sinne

Das Spiel der Sinne

WissenschaftsdokuD  

Ein besseres Verständnis unserer Sinne eröffnet uns viele neue Möglichkeiten - gleichzeitig müssen wir uns immer wieder fragen: Können wir unseren Sinnen überhaupt trauen? Die Dokumentation 'Das Spiel der Sinne' zeigt einige der merkwürdigsten Illusionen, die die Wissenschaft hervorgebracht hat. Für den Neurowissenschaftler Beau Lotto ist Farbe eine subjektive Empfindung, die nur in unserer Vorstellung existiert. 'Wellenlängen von Licht haben keine Farben', sagt er. 'Photonen sind einfach nur kleine Energiepäckchen, denen unser Gehirn eine Wahrnehmung zuordnet.' Entwicklungspsychologin Janine Spencer belegt durch Experimente mit Kleinkindern, dass die Gesichtswahrnehmung eine angeborene Fähigkeit des Menschen ist und deshalb auch Erwachsene auf die berühmte Hohlmaskenillusion hereinfallen. Synästhesie-Forscher Noam Sagiv glaubt, dass die meisten Menschen mit sehr engen Verknüpfungen zwischen den Sinnen zur Welt kommen. Aber nur Synästhetiker, also Menschen, die beispielsweise Geräuschen oder Gerüchen eine bestimmte Farbigkeit zuordnen können, haben sich diese Verknüpfungen erhalten. Menschen, die in einem Sinnesbereich eingeschränkt sind, entwickeln in einem anderen dafür häufig besondere Fähigkeiten. Blinde können beispielsweise ein räumliches Vorstellungsvermögen erhalten, indem sie wie Fledermäuse ihre Umgebung mit Schnalzlauten abscannen. Die Neuroethikerin Saskia Nagel von der Universität Osnabrück zeigt sogar, dass Menschen in der Lage sind, einen neuen Sinn zu entwickeln - für das Magnetfeld der Erde.

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