Das möblierte Zimmer

Das möblierte Zimmer

Sie nähern sich einander an. Sie gehen spazieren, sie wechseln Gedanken, sie wechseln Orte, sie erreichen sein Haus, eine leerstehende Villa, nur das Schlafzimmer ist möbliert. Dort bittet er sie um einen sonderbaren Gefallen. Unaufgeregt und distanziert folgt die Kamera dieser Begegnung aus einer Perspektive, die dem Zuschauer Nähe, aber keine Betroffenheit ermöglicht. Der Film setzt auf den prosaischen Dialog, also auch auf die Kunstform Sprache, die ebenso wie die Bildsprache streng komponiert ist. Die Protagonisten sprechen kaum miteinander, die Dialoge wurden zu einem großen Teil im Studio aufgenommen und aus dem Off eingespielt. Die Schauspieler spielen schweigend miteinander. Nur in einigen Schlüsselszenen findet ein tatsächlicher Dialog statt. Dieser Kunstgriff ermöglicht es, bei höchst intimem Gesprächsinhalt trotzdem eine große Distanz zwischen zwei sich eigentlich fremden Personen auszudrücken. Der Film 'Das möblierte Zimmer' ist ein Liebesspiel zweier Menschen, die zwischen Realität und Vorstellung keine Grenzen mehr ziehen. Ein entseelter Akt der Begegnung, das Abbilden der dekadenten Verrohung von Intimität.

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