Das manipulierte Bild

Das manipulierte Bild

Nie war es einfacher, Bild - und Videoaufnahmen zu fälschen. Nie war die Öffentlichkeit mehr in Gefahr, sich durch manipulierte Bilder fehlleiten zu lassen.
Vor rund 25 Jahren wurde das elektronische Bildbearbeitungsprogramm "Photoshop" eingeführt. Seitdem hat es nicht nur Prominente auf Fotos schlanker gemacht, sondern auch den Journalismus nachhaltig verändert.
Die digitale Manipulation macht auch vor Nachrichtenbildern nicht Halt: Dutzenden Fotoreportern wurde in den vergangenen Jahren nachgewiesen, ihre Bilder dramatischer und spektakulärer gestaltet zu haben. Redakteure und Zuschauer müssen sich mehr denn je fragen: Original oder Fake?

Mit Satellitenbildern wollte Russland der Ukraine die Schuld am Abschuss der Malaysia-Airlines-Maschine über der Ost-Ukraine zuschieben. Doch eine forensische Untersuchung internationaler Experten ergab, dass die Aufnahmen gefälscht wurden. Die Raketensysteme wurden - so die Ansicht der Sachverständigen - nachträglich in das Bild montiert. Derartige Manipulationen sind vor allem in Krisensituationen und internationalen Konflikten an der Tagesordnung. Nachrichtenredaktionen wie das "heute journal" vom ZDF beschäftigen mittlerweile eigens geschulte Mitarbeiter, die die TV-Bilder unbekannter Quellen verifizieren. Anhand von GPS-Daten, Wetterlage, Gebäuden oder Soldatenuniformen versuchen die Experten, den Wahrheitsgehalt der Quellen zu überprüfen.
Längst beschäftigt sich auch die Wissenschaft mit der Manipulation der Bilder - und ihrer Enttarnung. Am Dartmouth College in den USA haben Forscher eine Software entwickelt, die retuschierte Fotos erkennt. Das Programm kann sogar einschätzen, wie stark die Manipulation ausfiel.
Die Dokumentation "Das manipulierte Bild" lässt die Zuschauer eintauchen in die Welt der digitalen Manipulation und zeigt, welche Auswirkungen sie auf den Journalismus hat. Neueste Forschungsergebnisse machen deutlich, mit welchen Methoden die Fälschungen enttarnt werden können.

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