Das Mädchen Julius

Das Mädchen Julius

Der Tatsache, dass sie eigentlich ein Junge hätte werden soll, verdankt Julius (Silvia Dionisio) ihren ausgefallenen Vornamen. Aber auch sonst ist die Tochter der wohlhabenden, alleinstehenden Geschäftsfrau Laura (Esmeralda Ruspoli) anders als die Mädchen in ihrem Alter. Schon in früher Jugend wird die blonde Unschuld mit den lüsternen Annäherungen ihrer besitzergreifenden Gouvernante Lia (Anna Moffo) konfrontiert, denen sie sich wehrlos ergibt. Lia nutzt die häufige Abwesenheit der Mutter nicht nur, um sich das Mädchen zu ihrer willigen Gespielin zu machen. In perfidem Manipulationsdrang redet sie ihm ein, dass von der Männerwelt nichts als Unheil ausgehe. Die Haushälterin ringt Julius, die es nicht besser weiß, das Versprechen ab, sich nie von einem Mann berühren zu lassen. Doch als diese einige Zeit später gemeinsam mit der Mutter ans Meer zieht und die ersten Anzeichen ihres erwachenden Trieblebens verspürt, siegt die Neugier über das innere Unbehagen. Mit Amerigo (Livio Barbo), dem Freund des neuen Hausmädchens, macht die Teenagerin erste sexuelle Erfahrungen, erlebt ihre Entjungferung aber als kalten, gefühllosen Akt. Zerrissen zwischen Abscheu und Faszination für das andere Geschlecht, stürzt sich Julius fortan immer wieder in flüchtige erotische Abenteuer, ohne jemals Befriedigung darin zu finden. Einzig Lorenzo (Maurizio Degli Esposti), der seiner ehemaligen Schulfreundin beständig den Hof macht, scheint es ehrlich mit ihr zu meinen. Obwohl sie sich nicht zu ihm hingezogen fühlt, gibt Julius, mittlerweile in Venedig beheimatet, schließlich dem hartnäckigen Drängen Lorenzos nach. Einige Wochen vor der geplanten Hochzeit lernt sie dann den leidenschaftlichen Maler Franco (Gianni Macchia) kennen und verfällt seinem Charme. Doch der Druck, eine Entscheidung treffen zu müssen, und die persönlichen Versagensängste treiben die junge Frau an den Rand der Verzweiflung - und darüber hinaus.

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