
Das kleine Königreich Lo
Tsarang liegt 3.620 Meter über dem Meeresspiegel. Es ist das zweitgrößte Dorf im ehemaligen Königreich Mustang im Nordosten Nepals. 1992 öffnete sich Mustang für den Tourismus - als Teil der 'Annapurna Conservation Area'. Die Dokumentation beobachtet den Alltag im Dorf und fängt die Lebensgeschichten dreier sehr unterschiedlicher Dorfbewohner in Interviews ein. Die Stimmen dieser Menschen lassen ein faszinierendes Porträt einer kaum bekannten Region entstehen. Der 62-jährige Tsering ist in seinem Leben viel gereist. Im Winter ist er als Händler unterwegs, den Rest des Jahres lebt und arbeitet er als Bauer. Wie seine Vorfahren bewohnt er ein traditionelles Lehmhaus und bestellt seine Felder. Der junge Tashi hingegen träumt wie die meisten jungen Leute im Dorf von einem anderen Leben. Er möchte in die USA auswandern. Amerika stellt er sich groß vor, mit solide gebauten Häusern und guten Straßen. Wenn er Arbeit im Ausland fände, würde er seine Familie und seine Freunde zu Hause finanziell unterstützen. Die 15-jährige Lekshey lebt als buddhistische Nonne. Sie kam als Fünfjährige ins Kloster. Heute weiß das junge Mädchen, dass Schulbildung ein Privileg ist. Sie denkt viel über die Stellung der Frauen in ihrem Dorf und die Zukunftsperspektiven ihrer jüngeren Schwester nach. Lekshey möchte gerne Lehrerin werden, um ihr Wissen an die anderen Dorfbewohner weiterzugeben.