
Das ist mein Tagwerk - Josef Herzinger
Schon mit 15 Jahren ist Josef Herzinger über Flohmärkte gestreift, hat gelitten, antike Möbel und Bilder in der prallen Sonne stehen zu sehen. Der Restaurator ist ein Liebhaber von Holzmöbeln, historische Lacke und Polituren sind sein Steckenpferd. In seiner Meister-Eder-Werkstatt stapelt sich das Werkzeug - japanische Sägen, feines Zahnarztbesteck, Hobel, Tinkturen und Bücher. "Man muss gut ausgerüstet sein, wenn man an uralten Objekten Hand anlegt", sagt Herzinger. "Und gute Nerven, die braucht man auch." Sein Sohn Quirin (23 Jahre) hat die Ausbildung zum Holzbildhauer abgeschlossen. Seit August stehen Vater und Sohn gemeinsam tagtäglich in der Werkstatt. Von der Biedermeier-Kommode über die indische Holzfigur bis hin zu Omas Bauernschrank - für Herzinger haben alle Stücke eine eigene Würde. Seit sieben Jahren restauriert Josef Herzinger das Karmeliterkloster Reisach am Inn. Es ist sein größter Auftrag. Um die alten Holzböden zu bewahren, rutscht Herzinger Zentimeter für Zentimeter durch das Refektorium, bessert kleinste Stellen aus, um sie für die Nachwelt zu sichern, Feinstarbeit. Er ist ein Mann, der seinen Job mit absoluter Hingabe und Liebe zum Detail macht.