Das Hitze-Dilemma - Deutschland im Schwitzkasten

Das Hitze-Dilemma - Deutschland im Schwitzkasten

Draußen über 30 Grad, drinnen kaum kälter - so sind die Sommer inzwischen in Deutschland. 2015 brach alle Rekorde. Und die Temperaturen steigen weiter, das zeigen aktuelle Studien. Vorbereitet sind wir darauf nicht. Stadtplaner bauen zu dicht und zu hoch für kühle Luft, Politiker blenden den Sommer in der Energiedebatte weitgehend aus, moderne Architekten entwerfen transparente Schwitzkästen. Im Hitzesommer 2012 wurden sogar bis zu 20 Prozent mehr Strom verbraucht als im Winter. "Die Kühlung von Gebäuden ist mittlerweile schon zwischen März und November nötig", sagt Professor Uwe Franzke vom Institut für Luft- und Kältetechnik in Dresden.
Vor allem die nachträglich eingebauten, kleinen Klimageräte sind echte Stromfresser. Doch die wenigsten Gebäudeeigentümer planen die Hitze von Anfang an mit ein, Klimatisierung wird immer noch als überflüssiger Luxus gesehen. Das geht auf Kosten der Umwelt und des Menschen. Denn gerade dort, wo zusätzliche Kühlung am nötigsten wäre - in Schulen, Seniorenzentren oder Krankenhäusern - sind Klimaanlagen Mangelware. Für Alte und Kranke kann der Sommer im schlimmsten Fall lebensgefährlich werden.
"Exakt - Die Story" blickt hinter die Fassaden. Wie sind die Krankenhäuser der Region auf die neue Hitze vorbereitet? Wie arbeitet es sich in Glaskästen, wo Angestellte schon im Frühjahr schwitzen? MDR-Reporter sprechen mit den Verantwortlichen, konfrontieren Bauherren und Gebäudeplaner und suchen Lösungswege, zum Beispiel im unterirdischen Fernkältenetz in Chemnitz, einem der ältesten Fernkältesysteme in Europa.
"Exakt - Die Story" klärt auf: Bauen wir falsch? Welchen Preis zahlen wir für den Klimatisierungs-Wahn? Und wie lösen wir das Dilemma zwischen Hitzestress und Überklimatisierung?

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