Das Geschlecht der Seele - Transmenschen in der Schweiz

Das Geschlecht der Seele - Transmenschen in der Schweiz

Eines Tages entdeckte Nelly die Frauenkleider im Pneukasten in der Garage. Sie war sich sicher, dass Andreas eine Geliebte hatte und stellte ihn zur Rede. Was sie dann erfuhr, war für Nelly ein Schock: Was wird aus ihrer Ehe? Wie wird die Familie reagieren, was werden die Freunde und Nachbarn sagen? Und was bedeuten die Veränderungen für Nelly selbst? Muss sie jetzt lesbisch werden?

Andreas heisst jetzt Andrea, nimmt seit zwei Jahren regelmässig Hormone zu sich. Auch eine geschlechtsanpassende Operation ist geplant. Andrea hat davor keine Angst. Im Gegenteil: Sie freut sich darauf, ihren biologisch männlichen Körper endlich ihrem gefühlten weiblichen Geschlecht anzupassen. Inzwischen hat sie sich auch im engeren Familienkreis, bei Freunden und auch beim Arbeitgeber geoutet. Glücklicherweise kann sie ihren Job fortführen, den sie bereits als Mann ausübte: Andrea ist leidenschaftliche Carchauffeuse.

Manchmal wünscht sich Nelly, Andrea würde sich nicht so schnell verändern, sie fühlt sich ihrem Mann immer noch stark verbunden. Sie ist sich sicher, dass Andreas noch da ist. Irgendwo unter der Haut von Andrea. Andrea sagt, sie liebt ihre Frau. Auch als Frau. Allerdings weiss sie nicht, ob sie sich vielleicht eines Tages in einen Mann verlieben könnte?

Trotz den grossen Veränderungen und Herausforderungen wollen die beiden zusammen bleiben. Der «DOK»-Autor Béla Batthyany hat das Ehepaar ein Jahr lang auf seinem Weg begleitet.

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