Das Geschäft mit dem Tod

Das Geschäft mit dem Tod

Das Bestattergewerbe ist ein todsicheres Geschäft: Ob Eiche hell, Mahagoni dunkel oder Kiefer furniert, ob Trauerredner oder Pastor, ob mit Palmenkübeln, Musik und Kränzen oder ohne viel Federlesens - die Unterschiede machen mehrere Tausend Euro aus. Aus 'Ruhe sanft' kann so schnell 'Ruhe teuer' werden, wenn Hinterbliebene keinen klaren Kopf behalten. Nur wenige trauen sich, nach billigeren Alternativen zu fragen oder beim Bestatter nebenan die Preise zu vergleichen. Warum kostet der Sarg aus Tschechien den Bestatter keine 100 Euro, wird aber an den Hinterbliebenen für 900 Euro verkauft. Die Gewinnspanne im Bestattergewerbe scheint sehr dehnbar. Und neben den Alteingesessenen erobern immer mehr Unternehmer den Markt, die Schlachter oder Schlosser gelernt haben und nun ins Geschäft mit den Toten eingestiegen sind. Sie haben kein graubraunes Büro mehr mit Engeln und Kreuzen, sondern gerade mal Telefon und Computer. Notwendige Dienstleistungen werden schlicht gekauft, das senkt fixe Kosten. Es gibt auch in der Bestatter-Branche mitunter schwarze Schafe. Da wird ein teurer Sarg bestellt und bezahlt, im Krematorium aber wird in letzter Minute Oma schnell noch in einen billigen Sarg umgebettet. Da wird aus einer teuren Urne eine billige Pappurne, in der Hoffnung, die Hinterbliebenen merkten das nicht, da wird auf vorher vereinbarte Pauschalpreise schnell noch ein bisschen was aufgeschlagen. Genau hinsehen und Preise vergleichen - trotz Trauer - lohnt sich jedenfalls, sagt die Verbraucherberatung, denn umsonst ist der Tod, aber nicht die Bestattung.

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