Das Gefängnis - Ein Narrenschiff

Das Gefängnis - Ein Narrenschiff

GeschichteBelgien  

In Belgien werden Häftlinge, die von Richtern für unzurechnungsfähig erklärt wurden, in psychiatrischen Abteilungen der Strafanstalten unter Beobachtung gestellt. Als gefährliche Irre, Geisteskranke oder Monster gelten sie häufig. Einige solcher Männer sitzen auf unbestimmte Zeit in einem Seitentrakt des Gefängnisses im belgischen Vorst ein. Der Dokumentarfilm gibt Einblick in den Alltag der Insassen, gefangen zwischen ihrem Wahn und dem großen Traum von Freiheit. Viele von ihnen wissen nicht, dass sie diese Mauern nie wieder verlassen werden.

Um die öffentliche Sicherheit zu wahren, schließt das System eine Resozialisierung der Gefangenen generell aus und drängt sie in eine Gewaltspirale, aus der es kein Entrinnen gibt. Offenbar auch, um nicht zugeben zu müssen, dass man bisher keine bessere Lösung für solche Straffällige gefunden hat.

Der Dokumentarfilm setzt sich offen mit der Problematik und der Frage nach Vergebung, Resozialisierung und den Rückfallrisiken auseinander. Könnte man Todesstrafe, lebenslange Haft, chemische und chirurgische Kastration in solchen Fällen befürworten? Der Dokumentarfilm wählt dabei ganz bewusst auch die Perspektive der Insassen und lässt dabei Menschen zu Wort kommen, die im Prinzip für ihre Taten nicht verantwortlich gemacht werden können. Aus der Sicht der Gefangenen entdeckt der Zuschauer die Welt des Gefängnisses und so wird klar, warum in der Isolation der Ursprung des Teufelskreises liegt. Der Film vermittelt dem Zuschauer ein Bild von den unmenschlichen Haftbedingungen und der unbestimmten Hoffnung, die viele Gefangene hegen, eines Tages vielleicht doch noch entlassen zu werden.

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