Das erste Jahr in der Wildnis

Das erste Jahr in der Wildnis

Das erste Jahr im Leben eines Tieres ist oft entscheidend. Ob ein Jungtier in diesen Monaten mit ausreichend Nahrung versorgt wird, sich gegen seine Geschwister durchsetzen und schließlich für sich selbst sorgen kann, hängt von vielen Faktoren ab.

Dieser Film zeigt in rührenden Geschichten, welchen Gefahren der Nachwuchs auf diesem Weg trotzen muss. Zwischen den Wäldern und Wiesen, den Seen und Küsten Norddeutschlands und Skandinaviens leben die verschiedensten Tierarten wie Füchse, Kraniche oder Wildschweine, die sich beherzt dem Leben stellen.

Früh im Jahr, wenn Orkane über der Nordsee toben, bekommen die Kegelrobben auf Helgoland ihre Jungen. Einen ungemütlicheren Zeitpunkt kann man sich kaum vorstellen, aber mit ihrem Pelz und einer dicken Fettschicht sind die Kleinen gut vor der Kälte geschützt. Von Anfang an werden sie mit einem wahren Energydrink versorgt, die Milch der Robbenmütter zählt zu den fettreichsten im gesamten Tierreich. Schnell wachsen die Jungtiere heran. Auch Wildschweine haben einen eher frostigen Start ins Leben. Die Frischlinge kommen zur Welt, noch bevor der Schnee geschmolzen ist. Eng kuscheln sie sich aneinander, um sich gegenseitig zu wärmen. Solange der Boden gefroren ist, ernähren sich die Frischlinge ausschließlich von Milch, dabei hat jedes seine angestammte Zitze bei der Bache. Den Rest der Zeit tobt der Nachwuchs unbeschwert durchs Unterholz. Erst später wird ihnen von den Muttertieren gezeigt, wozu ihr Wildschweinrüssel alles gut ist. Die Bachen durchwühlen das Erdreich nach Nahrung und lehren den Frischlingen auf diese Weise, was fressbar ist.

Währenddessen kommen in Skandinavien das erste Mal die Bärenkinder ans Tageslicht, nachdem sie mitten im Winter in einer Höhle unter dem Schnee zur Welt gekommen sind. Nun erkunden sie neugierig ihre Umgebung, müssen sich aber auch vor Gefahren in Acht nehmen. Gerade fremde Bärenmännchen sind eine tödliche Bedrohung. Ganz in der Nähe laufen auf staksigen Beinen Elchkälber über die Tundra. Zwillinge sind bei den großen Tieren keine Seltenheit.

In Norddeutschlands Seenlandschaft sind Zugvögel wie Fischadler und Kranich zurückgekehrt und kümmern sich um ihren frisch geschlüpften Nachwuchs. Schon nach wenigen Wochen müssen die Jungtiere so stark sein, dass sie die gefährliche Reise in den Süden zu ihren Winterquartieren antreten können. Ein Wettlauf gegen die Zeit, der die Eltern bei der Suche nach Nahrung ständig auf Trab hält. Einen ganz besonderen Start ins Leben haben Schellentenküken. Sie kommen in einer Baumhöhle zur Welt und verbringen dort die ersten Wochen. Dann lockt sie die Mutter ins Freie. Doch um zum nächstgelegenen Gewässer zu kommen, müssen sie erst einmal aus oft über fünf Meter Höhe den Sprung ins Ungewisse wagen.

Allen Tierkindern im Norden ist eines gemeinsam: Ohne erfahrene und treusorgende Eltern würden sie ihr erstes Jahr in der Wildnis nicht überstehen. Zum Glück aber haben die immer ein wachsames Auge auf die Kleinen und sichern so die Zukunft ihrer Art.

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