Das Erbe der vorkolumbianischen Zeit

Das Erbe der vorkolumbianischen Zeit

An vielen Orten haben die Ureinwohner Amerikas Spuren hinterlassen: die Blackfeet in Kanada, die Bewohner des Taos-Pueblos in New Mexico, die Maya und Inka in Mittel - und Südamerika.
Der Film führt zu UNESCO-Welterbestätten auf dem amerikanischen Kontinent, die viel erzählen können: von frühen Hochkulturen, vom Leben der Ureinwohner vor der Entdeckung Amerikas und auch vom fragilen Zustand der Welt und der Endlichkeit von Zivilisationen.
Der "Abgrund der zu Tode gestürzten Bisons" ist ein Ort, der an eine Zeit erinnert, in der sich die Ureinwohner Nordamerikas das Land mit den Bisons teilten. "Head-Smashed - In Buffalo Jump" gilt als einer der ältesten und besterhaltenen Jagdplätze in Nordamerika. Der Abgrund liegt in der kanadischen Provinz Alberta, etwa 175 Kilometer südlich von Calgary. Die Ausläufer der Rocky Mountains gehen hier in die Great Plains, ein halbtrockenes Vorland, über. Bei der historischen Bisonjagd versuchten getarnte Jäger die Tiere in eine Richtung zu locken, aus der sie nur in einen Abgrund fliehen konnten. In Lagern ganz in der Nähe der Klippen wurden die Bisons verarbeitet - zu allem, was die Blackfeet Indianer im darauffolgenden Jahr benötigten: Nahrung, Kleidung, Decken, Zelte und vieles mehr. So erzählen Stätten wie diese viel über das Leben und Selbstverständnis der Plains-Indianer.
Weiter südlich entdeckten an einem kalten Dezembertag im Jahr 1888 zwei Cowboys - auf der Suche nach entlaufenen Rindern in Mesa Verde - Pueblosiedlungen, in denen einst Hunderte von Indianern gelebt haben mussten. Die geheimnisvollen Bauwerke wurden einem, bis dahin geheimnisvollen Indianerstamm zugeschrieben, dessen Name "Anasazi" nur aus Legenden bekannt war. Die "Ahnen" oder "ehrwürdigen Alten" sollten sich vor über 1400 Jahren auf der fruchtbaren Hochebene niedergelassen und eine im Norden Amerikas völlig untypische, fast städtische Kultur entwickelt haben. Ob in ihrem sozialen Gefüge, der Architektur, oder ihren Kunstwerken - in allen Bereichen schienen sie den zur gleichen Zeit durch das Land ziehenden Nomadenstämmen weit überlegen. Vor allem in ihrer Töpferkunst zeigten die Anasazi eine faszinierende Formensprache, die gleichzeitig so revolutionär und einfach war, dass sie sogar noch heute ungewöhnlich modern wirkt. Die Ornamentik - meist nur schwarz-weiß, schien die harten Lichtkontraste in den Siedlungen und Canyons zu spiegeln.
Nach einer langen Blütezeit von fast 700 Jahren verließen die Anasazi um 1200 plötzlich ihre Siedlungen in Mesa Verde und über die Gründe für diesen plötzlichen Exitus wird auch heute noch spekuliert. Es ist eine Ironie des Schicksals, dass im Untergang dieses Indianerstammes auch das Geheimnis des Erhalts seiner Siedlungen steckte. Hätten die Anasazi in Mesa Verde ihren Traum von einer sesshaften und blühenden Gemeinschaft verwirklichen können, wären sie von den Einwanderern aus Europa genauso gnadenlos bekämpft worden, wie alle anderen Stämme des nordamerikanischen Kontinents. So blieben ihre Bauten aber jahrhundertelang vergessen und zeugen auch heute noch von ihrer einmaligen und unvergleichlichen Kultur.
Im Tal des Rio Grande in New Mexico, rund 70 Meilen nördlich von Santa Fe, liegt das wahrscheinlich älteste Dorf der USA: Taos Pueblo. Im 10. Jahrhundert ließen sich hier Nachfahren der Anasazi-Indianer nieder. Seit damals hat sich dieser Ort kaum verändert. Um die vom Taos Pueblo River durchflossene Plaza gruppieren sich zwei im Adobestil erbaute Langhäuser, zwei Kirchen und mehrere Kivas. Auf der Südseite stehen mehrere einstöckige Bauten. Vor den Häusern erheben sich igluartige Brotbacköfen sowie hölzerne Gestelle zum Trocknen von Früchten oder zur Lagerung von Holz. Die Taos-Indianer betreiben Landwirtschaft, Pferde - und Rinderzucht oder gehen außerhalb des Pueblos zur Arbeit. Die Bewohner von Taos gelten als besonders traditionsbewusst und religiös. Sie leben im Einklang mit der Natur. Diese Harmonie, sagen sie, darf nicht gestört werden. Wenn sie außer Balance gerät, sei die menschliche Existenz gefährdet. Alles was der Mensch von der Natur bekomme, müsse er ihr auch wieder zurückgeben. Taos Pueblo ist kein Museumsdorf. Es ist ein lebendiges Kulturerbe und ein Symbol der Ureinwohner Nordamerikas.
Im Süden Mexikos, dem flachen Land zwischen Pazifik und Karibik, lag einst das große Reich der Maya. Ihre Zeitrechnung und Geschichte reichte zurück bis ins vierte Jahrtausend vor Christus. Die Tempelstadt Palenque gilt als eine der prächtigsten Kultstätten der Maya. Das von Archäologen freigelegte Gelände zeigt nur einen kleinen Teil der einstigen Mayastadt, über die sich viele Jahrhunderte lang der Urwald ausbreitete. Der Palast, Zentrum der Tempelstadt, liegt auf einer großen künstlichen Plattform, die über eine mächtige, fast 70 Meter hohe Treppe zu erreichen ist. Überragt wird der Gebäudekomplex von einem vierstöckigen Turm, der wahrscheinlich als Observatorium diente. Warum Palenque im 10. Jahrhundert nach Christus verlassen wurde, können wir nur erahnen. Vermutlich gab es wegen der Bodenerosion nicht mehr genügend Nahrungsmittel und die Mayas wanderten in andere Städte ab.
In ihrer Blütezeit, der zweiten Hälfte des ersten Jahrtausends nach Christus, bauten die Maya die Stadt Chichen Itza. Doch schon wenige hundert Jahre später, noch bevor die spanischen Eroberer in Mexiko eintrafen, gingen die Maya samt ihrer hochentwickelten Kultur auf rätselhafte Weise unter. Urwald überwucherte die verwaiste Stadt, bis sie Ende des 19. Jahrhunderts wiederentdeckt und freigelegt wurde. Seitdem suchen Archäologen nach dem Grund für den Untergang der Maya. Bis heute suchen sie vergeblich.
Ohne Zweifel steht sie an erster Stelle aller Mayastädte, was die Vielzahl der Skulpturen, Altäre und Stelen anbelangt: Copán. In der Blütezeit der Stadt lebten hier etwa 24 000 Menschen. Auf den meisten dieser Stelen ist der 13. Mayaherrscher abgebildet, der als "König der Künste" in die Geschichte eingegangen ist. Nach seinem Tod baute sein Nachfolger eine riesige Treppe. Auf ihr wurde in unzähligen Glyphen die Geschichte Copáns erzählt. Es ist die größte zusammenhängende Maya-Inschrift, die man bisher gefunden hat.
Machu Picchu, "Alter Gipfel" ist eine der größten Touristenattraktionen in Südamerika. Täglich besuchen mehr als 2000 Personen die Sehenswürdigkeit. Die UNESCO fordert eine Reduktion, um das Kulturerbe nicht zu gefährden und wehrt sich auch vehement gegen den geplanten Bau einer Seilbahn nach Machu Picchu, die den Touristenstrom weiter ansteigen ließe. Über die Stadt existieren keine Überlieferungen, weshalb nur Vermutungen angestellt werden können. Die Forschung geht heute davon aus, dass die Stadt bis zu 4000 Einwohner hatte und Mitte des 15. Jahrhunderts gebaut wurde. Auch das Ende von Machu Picchu ist bis heute ungeklärt. Vermutlich war mit dem Zusammenbruch des Inkareichs auch der Untergang dieser Stadt unabwendbar. Dann holte sich der Urwald die Häuser, Tempel und Mauern zurück. Die Inka-Stadt Machu Picchu fiel in einen dreihundertjährigen Schlaf.
In dieser Sendung unterhält sich Max Moor mit dem Spitzenkoch Vincent Klink, der in Stuttgart sein Restaurant "Wielandshöhe" betreibt. Er ist nicht nur Koch, sondern auch Schriftsteller, Musiker, Entdecker und vor allem Genießer und Schwabe. Seine Philosophie beim Kochen: Tradition ohne Heimattümelei. Molekularküche und Amuse-Bouches sind seine Sache nicht. Ein Gericht, sagt er, soll wie eine Wanderung sein und mit jedem Biss besser werden. Er kocht für Menschen, die gerne genießen. Dazu gehört auch, die Zutaten so wenig wie möglich zu verfälschen - keine künstlichen Aromen, auch keine "Gemüseschnitzereien". Sein Ziel ist die Harmonie des Gerichtes, das mit Zunge und Gaumen, nicht mit den Augen, genossen werden soll.

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