Das Erbe der Nibelungen

Das Erbe der Nibelungen

DokumentarfilmDeutschland  

Mit einer Fülle von Werkfotografien und Originaldokumenten stellen Filmemacher Guido Altendorf und Anke Wilkening die kreativen Visionen vor, mit denen das Team um Fritz Lang und Thea von Harbou an dem zweiteiligen Monumentalfilm "Die Nibelungen" gearbeitet hat. Bei diesem in den Jahren 1922 bis 1924 entstandenen Filmepos ging es um die Erschaffung einer eigenen, bildgewaltigen Welt, um herausragende künstlerische und technische Leistungen - wie den Bau eines 21 Meter langen Drachenmodells - und um den Beweis, dass der Film noch stärker als die Oper verzaubern kann, da er mit einzigartigen Trickaufnahmen arbeitet.

Zugleich verschließt sich der Dokumentarfilm nicht den Abgründen des Werks und seiner ideologischen Funktionalisierung während der Zeit des Nationalsozialismus. Eindeutig sind die Anleihen, die Albert Speer und Leni Riefenstahl in ihren Werken bei diesem Film genommen haben, der darüber in Verruf geraten ist, ein faschistoides Filmwerk zu sein.

Der Dokumentarfilm schlägt den großen Bogen von der Entstehungsgeschichte des Films über seine unterschiedliche Rezeption bis hin zur geglückten Restaurierung. Die Murnau-Stiftung hat in einer einmaligen Recherche-Aktion die über die ganze Welt verstreute filmische Überlieferung des Werks im Wiesbadener Archiv zusammengeführt und damit die wesentliche Grundlage für eine Neubewertung geschaffen. Überliefert sind verschiedene Exportkopien in unterschiedlichen Schnittfassungen, die dokumentieren, wie der Film im In- und Ausland rezipiert wurde. Die Restaurierung des Films und seine Präsentation mit der für ihn komponierten Orchestermusik von Gottfried Huppertz ist eine gemeinschaftliche Leistung vieler Institutionen und Personen. Jede von ihnen hat seine ganz individuellen Erfahrungen mit diesem Film, die sie in dem Dokumentarfilm schildern.

Zahlreiche Interviewpartner, unter anderem der Filmproduzent Artur Brauner, der Dirigent Frank Strobel sowie führende Filmhistoriker der internationalen Archivszene bereichern mit ihren Anmerkungen und Einsichten diese ausführliche Werkgeschichte.

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