Das Erbe der Hugenotten
Sie heißen Badouin, Seguin oder Suchier, sie leben in Bad Karlshafen, Schwabendorf, Louisendorf oder Kassel, ihre Muttersprache ist Deutsch, doch ihre Wurzeln liegen im Süden Frankreichs. Von dort kamen vor mehr als 300 Jahren ihre Vorfahren nach Hessen - protestantische Glaubensflüchtlinge, die hier eine neue Heimat fanden. Welche Spuren haben sie hinterlassen? Wo ist die hugenottische Tradition noch lebendig? In Kassel erinnert ein junger Architekt an einen älteren Berufskollegen: Simon du Ry. Er entwarf die Pläne für das Fridericianum, legte den Königsplatz an. In Bad Karlshafen endet der Hugenottenpfad, ein rund 1.800 Kilometer langer Weg, der an die beschwerliche Reise der Hugenotten erinnert und heute eher bequem zu bewandern ist. In der kleinen Stadt mit der barocken Architektur wird alljährlich das Hugenottenfest gefeiert, bei dem es auch den Likör nach geheimem Rezept der hugenottischen Familie Römer zu kosten gibt, und in Schwabendorf erinnert das kleine Museum daran, wie schwer es die Flüchtlinge hatten, in Hessen Fuß zu fassen.