Das Auto - Vom Ach und Weh einer Ware
'Ich glaube an das Pferd, das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung', sprach einst Kaiser Wilhelm II.
und vielleicht behält er recht. Doch wie konnte sich das Konsumgut Auto zu einem so beherrschenden Marktfaktor entwickeln, zu einem selbstverständlichen Luxusgut, für das viele Menschen bereit sind, einen großen Teil ihres Einkommens zu opfern? In den Köpfen der Konsumenten hat sich das Bild des Autos fest mit Fortschritt und Wohlstand verbunden. Darüber hinaus ist es der Autoindustrie gelungen, die Ware Auto als das stilisierte Spiegelbild des persönlichen und individuellen Charakters seines Besitzers zu etablieren. Vom Einheitsauto in der Funktionalität einer Tin Lizzy zur Idee des General-Motors-Chefs Alfred P. Sloan, der 'a car for every purse and purpose' mit jährlichen Modellvarianten auf den Markt bringen wollte, um ganz unterschiedliche Kundensegmente bedienen zu können, bis zur heutigen Modellvielfalt gab es eine Vielzahl von Marktmechanismen, die in Gang gesetzt werden mussten - und manchen Rückschlag. Die Stilisierung von Marken rückt seither zunehmend in den Mittelpunkt. Besonders die Aura, die Marken wie Maserati, Ferrari, Rolls Royce, Jaguar, Mercedes und Porsche verliehen wurde, machte das Auto zu einem magischen Objekt. Das Auto hat einen gesellschaftlichen Stellenwert erreicht, der größer ist als der anderer Konsumgüter. Es ist nicht nur zu einer Bereicherung im Alltag geworden, sondern ein Grundelement zu dessen Gestaltung, weshalb jeder für sich versucht, diesen Mobilitätsanforderungen möglichst zu entsprechen. Die Dokumentation 'Das Auto - Vom Weh und Ach einer Ware' verfolgt die Entwicklung und die Gründe, warum das Automobil eine solche marktbeherrschende Position erringen konnte. Sie fragt danach, welche Mechanismen notwendig waren, eine solche Position zu erringen, und wie es gelingen konnte, diese Position mit immer neuen Veränderungen zu erhalten. Sie spiegelt außerdem den Nutzen und den Wert des Autos im Laufe der Geschichte wieder.