
Das andere Gesicht - Eine Frau, ihr Unfall und die Schönheit
Allein und ausgestoßen leben zu müssen - unter dieser Angst leiden fast alle Brandverletzten nach ihrem Unfall. Sich selbst mit dem veränderten Aussehen zu akzeptieren, das fällt schwer. Noch schwerer ist der Glaube daran, dass andere Menschen einem Brandverletzten Sympathie oder gar Liebe entgegenbringen können. Auch Regina Heeß ging nach ihren schweren Brandverletzungen an Oberkörper und Kinn durch diese Hölle. Doch mit Hilfe guter Freunde kam sie aus dem Tief wieder heraus, fand langsam einen neuen Sinn im Leben und - trotz Narben - auch einen neuen Partner. Sieben Jahre nach dem Brandunfall ist Regina Heeß wieder eine selbstbewusste Frau, die zu ihren Narben steht. Um ihre Erfahrungen und ihren Lebensmut an andere Brandverletzte weitergeben zu können, gründete sie vor einigen Jahren den Verein Cicatrix. Zurzeit hilft Cicatrix unter anderem der dreijährigen Buse aus der Türkei. Das kleine Mädchen hatte nach der Explosion eines Transistorradios schwere Verbrennungen im Gesicht und an den Händen. Die türkische Krankenkasse bezahlt zwar medizinisch notwendige Eingriffe, nicht aber plastische Operationen. Da sind Regina Heeß und ihre Helfer gefragt. Sie sammeln Geld, beraten und betreuen die kleine Buse und ihre Familie. Bis zu ihrer Volljährigkeit muss Buse noch rund 30 Mal operiert werden, um ihr Aussehen und die Beweglichkeit ihrer verstümmelten Hände zu verbessern. Regina Heeß selbst wird plastische Operationen nur noch auf sich nehmen, wenn es medizinisch notwendig ist. Sie hat gelernt ihre Narben zu akzeptieren, und wenn sie heute in den Spiegel schaut, ist sie sogar zufriedener mit sich und der Welt als vor ihrem Unfall. Der Film von Sabine Keller zeigt eine starke Frau, die mit ihren Brandverletzungen lebt.