Dark Eden

Dark Eden

Fort McMurray gilt als das weltgrößte Fracking-Terrain und die am schnellsten wachsende Stadt Nordamerikas - eine Goldgräber-City, die das Leben der Regisseurin Jasmin Herold veränderte.
Zwei Jahre lebte und recherchierte die Filmemacherin in Fort McMurray und verliebte sich auch in diesem unwirtlichen Ort mit seinen winterlichen Durchschnittstemperaturen von minus 20 Grad. Zur Zeit der großen Waldbrände im Sommer 2016 floh sie mit ihrem Mann.
Im kanadischen Fort McMurray liegt eines der größten und letzten Ölvorkommen
unseres Planeten. Wie magisch zieht das "schwarze Gold" Menschen aus aller Welt an. Denn mit dem Ölsand lässt sich so viel Geld verdienen wie nirgend woanders. Doch der Preis ist hoch: Die aufwendige Gewinnung des Öls aus dem Teersand setzt lebensgefährliche Stoffe frei, die Natur, Tiere und Menschen vergiften. Alles andere also als ein Paradies! Ausgerechnet an diesem verlorenen Ort findet Regisseurin Jasmin Herold die große Liebe, ihren späteren Co-Regisseur Michael Beamish. Doch als Michael schwer erkrankt, sind die beiden plötzlich unmittelbar betroffen. Ihr eigener Albtraum beginnt.
Auch Markus und Olga aus Norddeutschland zog es in Kanadas hohen Norden. Beide hatten das erklärte Ziel, sich in der Industriestadt der Provinz Alberta das Startkapital für das Blockhaus in den kanadischen Wäldern zu verdienen - mit Erfolg.
Der Mechaniker und die Krankenschwester geben ebenso Einblicke in ihr Leben wie der afrikanische Putzmann Barnabas und der smarte Kanadier Robbie, der seine ganze Schaffenskraft der "I love Oilsands"-Kampagne widmet und ein bekennender Fracking-Anhänger ist.
Kerry, der Großwildjäger, der sein Jagdglück für kanadische Dollars in Südafrika sucht, und Bryan, ein Ureinwohner der Stadt, runden das vielschichtige Bild ab. Auch Bryan arbeitet mittlerweile in der Ölindustrie. Zur Jagd geht er nicht mehr, seit er sah, wie die Rehe aus Bächen trinken, die mit Chemikalien vergiftet sind.
"Dark Eden" ist ein existenzielles Drama über Segen und Fluch der Erdölgewinnung. Jasmin Herold und Michael Beamish erleben hautnah große Hoffnungen, zerplatzte Träume und eines der größten Umweltverbrechen unserer Zeit. Ihr sehr persönlicher Dokumentarfilm wurde 2018 auf dem "Braunschweig International Film Festival" mit dem "Green Horizons Award" als bester Film zum Thema Nachhaltigkeit und 2019 mit dem "Artistic Vision Award" auf dem "Big Sky Documentary Film Festival" in den USA ausgezeichnet. 2020 erhielt "Dark Eden" den Grimme-Preis sowie den Deutschen Dokfilmpreis (Förderpreis).
Jasmin Herold wurde 1976 in Bayern geboren und lebt in Leipzig mit ihrem Mann Michael Beamish, der in Fort McMurray als "Arts Events Coordinator" arbeitete und auch Ko-Autor des Films ist.
Die studierte Germanistin Jasmin Herold arbeitete bereits von 2004 bis 2006 in einem kanadischen Obdachlosenheim und hatte nach ihrer Rückkehr am Deutschen Literaturinstitut Leipzig "Literarisches Schreiben" mit der Spezialisierung Drehbuch studiert. Ihr erster Kurzfilm "Flying" (2008) war Gewinner des Robert-Bosch-Preises.

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