Damals am Fluss

Damals am Fluss

Riesige Holzflöße glitten rumpelnd den Main flussabwärts Richtung Rhein, um ihre Fracht an Papierfabriken und Holzbetriebe zu liefern. Fischer waren auf dem Wasser unterwegs oder saßen am Ufer und flickten ihre Netze, während im Sommer in schwimmenden Badeanstalten junge Frauen in einem ersten Anflug von Emanzipation die Sonne genossen oder Kinder im Main sich gegenseitig das Schwimmen beibrachten. Die filmische Zeitreise entführt mit Lebenserinnerungen von Mainanrainern in eine Zeit, in der der Fluss noch ungezähmter war als heute - eine fließende Grenze aus Wasser, die von Fährleuten und Schiffern, Schwimmern und Bootsfahrern belebt wurde. Die Enkel der Fischer und Schiffer spielen alte Szenen nach aus den vergangenen hundert Jahren, rudern mit uralten Booten, fahren Wasserski wie anno dazumal, versuchen Mainfische zu räuchern. Natürlich spielt auch der erste Camping-Boom eine Rolle, denn schon früh entdeckten die Hessen die Freizeit am Fluss. Doch der historische Ausflug in das Leben am Fluss zeigt auch die beschwerlichen Seiten: Im Winter war der Main oft zugefroren. Die Fischer mussten dann raus und ihre Boote mit Äxten und Beilen eisfrei halten, damit sie nicht zerdrückt werden. Gefährlich war der Eisgang, immer wieder gab es Tote. Man lebte am Main, auf dem Main und vom Main.

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