C.W. Gluck, Orphee & Eurydice in Paris

C.W. Gluck, Orphee & Eurydice in Paris

Orpheus beweint auf der Trauerfeier seine verstorbene Frau Eurydike. Die Götter sehen den Kummer des jungen Helden und gewähren ihm die Chance, seine Geliebte aus der Unterwelt zurückzuholen - unter einer Bedingung: Er darf ihr auf dem Rückweg nicht in die Augen schauen ... Nach Monteverdi nahm sich Christoph Willibald Gluck im Jahr 1774 des mythischen Stoffes an und verarbeitete ihn zu einem Meisterwerk mit eindringlichen Repliken, ausdrucksstarkem Orchester und einem spektakulär eingesetzten Chor. Hector Berlioz gestaltete 1859 auf Wunsch der berühmten Altistin Pauline Viardot, die in der Rolle des Orpheus auftreten wollte, eine Neufassung der Oper mit einem französischen Libretto. Seine Fassung fand sofort großen Anklang und wurde fortan regelmäßig an der Opera Comique aufgeführt. Für Begeisterung bei Publikum und Kritik sorgte auch die jüngste Produktion von 2018, die François Roussillon mit der Kamera festhielt. Aurelien Bory inszeniert die tragische Geschichte vor einer beeindruckenden Kulisse in Form eines riesigen Rahmens, der sich um sich selbst dreht und mal verspiegelt, mal transparent wird - je nachdem, ob die Szene gerade im Diesseits oder im Totenreich spielt. Ergänzt wird die gelungene Produktion durch die herausragende Arbeit von Chor und Orchester unter dem jungen Dirigenten Raphaël Pichon und einer herzzerreißenden Marianne Crebassa als Orpheus an der Seite von Helène Guilmette als Eurydike und Lea Desandre als Amor.

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