Confusion - Sommer der Ausgeflippten

Confusion - Sommer der Ausgeflippten

Sommer 1976 in Austin, Texas. In der örtlichen Highschool ist der Countdown für den Schulschluss angebrochen. In den Klassenzimmern und den Gängen herrschen Hektik und Aufbruchstimmung. Pink und seine Kumpel halten ihre Holzknüppel bereit, mit denen sie den jüngeren Schüler den Hintern versohlen wollen, ein Initiationsritus, der zum Übertritt in die Oberstufe gehört. Vergeblich bittet die schöne Jodi darum, dass man ihren kleinen Bruder Mitch verschone.
Aber nicht nur die Jungs werden von ihren älteren Geschlechtsgenossen in die Mangel genommen. Auch das schöne Geschlecht erweist sich als gar nicht zimperlich, wenn es darum geht, den «Freshmen» das Leben schwer zu machen. Erst wird gepiesackt, dann wird gefeiert, so lautet die Devise. Pickford hat grosse Mengen von Bier bestellt, um mit seiner Freundin Michelle und dem Rest der Klasse eine Party zu schmeissen. Einzig Pink plagen andere Sorgen: Für ihn steht in diesen Stunden seine Karriere als Quarterback in der Footballmannschaft auf dem Spiel. Sein Trainer hat ihm ein Ultimatum gestellt.
Mit «Dazed and Confused» hat sich der 1961 in Houston geborene Regisseur Richard Linklater, der heute zu den Galionsfiguren des amerikanischen Independent-Kinos gehört, die Epoche vorgenommen, in der er selbst noch Schüler war. «Sex war noch safe, Drogen galten noch nicht als gefährlich, Alkohol war noch kein Problem, und in der Musik wurden immer höhere Rauschzustände besungen...», so beschreibt der Regisseur das Klima, das er in seinem Film wiederaufleben lässt. Hierzulande bekannt wurde der Regisseur mit einem sehr «unamerikanischen» Film. Die charmante transatlantische Liebesgeschichte «Before Sunrise», mit der er 1995 in Berlin den Silbernen Bären gewann, gehörte zu den schönsten Kinoromanzen der 1990er-Jahre.
Inzwischen hat Linklater gemeinsam mit den beiden Hauptakteuren Julie Delpy und Ethan Hawke den Erzählfaden weitergesponnen und mit zwei Fortsetzungen «Before Sunset» (2004) und «Before Midnight» (2013) zu einer Trilogie ausgebaut. Ein gelungenes Kinoexperiment, das durchaus Lust auf mehr macht.

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