Columbine: Das Massaker

Columbine: Das Massaker

DokumentationUSA  

Es begann am 20. April um 11.10 Uhr, Ortszeit. Eric Harris und Dylan Klebold kommen zu ihrer Schule. In zwei Sporttaschen haben sie neun Kilogramm Sprengstoff versteckt. Sie deponieren die Taschen in der Cafeteria der Highschool, gehen zurück zu ihren Autos und warten auf die Detonation. Als diese ausbleibt, da, wie sich später herausstellt, die Zünder defekt waren, bewaffnen sie sich mit Handwaffen und stürmen das Schulgelände. Auf ihrem Weg über den Campus bis zum Westeingang, dann weiter über die Schulgänge bis zur Bibliothek, töten sie zwölf Schüler und einen Lehrer. In der Cafeteria wollen sie noch einmal die Sprengladungen zünden, was ihnen allerdings nicht gelingt. Zurück in der Bibliothek richten sie ihre Waffen gegen sich selbst. Kein anderer Amoklauf, begangen von vermeintlich harmlosen, unauffälligen Mitmenschen, zog so viele gesellschaftspolitische Diskussionen nach sich. Auslöser der unterschiedlichen Moraldebatten waren Videos der beiden Attentäter, die nach der Tat gefunden wurden und auf denen sie sich mit Waffen präsentierten sowie einen detaillierten Tatplan schilderten. Weitere Ermittlungen brachten zutage, dass Harris und Klebold zur sogenannten Trenchcoat-Mafia auf ihrer Schule gehörten. Der Begriff fasst die Außenseiter im Schulleben zusammen, junge Menschen, die mit den sportlichen und gesellschaftlichen Idealen ihrer Mitschüler nicht mithalten können und deswegen gehänselt werden. Harris stand wegen Depressionen unter einer Dauermedikation. Und beide, Harris und Klebold, hatten eine Vorliebe für höchst brutale Videospiele. Nicht nur Talkshows und Politik beschäftigten sich monatelang mit dem Massaker. Star-Filmemacher Michael Moore widmete sich dem Themenkomplex in seiner Dokumentation'Bowling for Columbine' und rückte dabei den Blickwinkel auf einen weiteren maßgeblichen Aspekt für die Zügellosigkeit der amerikanischen Jugend im Umgang mit Pistolen und Sprengstoff: das Recht auf privaten Waffenbesitz.

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