Chronik eines vergessenen Todes

Chronik eines vergessenen Todes

Im Januar 2003 starb Michel Christen im Alter von 53 allein in seinem Studio mitten in Genf. Doch erst im Mai 2005 wurde seine Leiche - oder das, was noch von ihr übriggeblieben war - entdeckt. Während 28 Monaten lag der Tote auf seinem Sofa, ohne dass jemand etwas bemerkt hätte: weder die Nachbarn noch seine Exfrau oder seine Tochter, auch die wenigen Bekannten nicht: Sie dachten, Christen sei auf Reisen oder nach einer erneuten Krebs-Erkrankung in der Rehabilitation. Die Post schickte alle Briefe zurück, weil sein Briefkasten voll war, und die Elektrizität hatte er selbst noch abbestellt. Wie ist es möglich, dass ein Mann, der Familie hat, in medizinischer Pflege war und von der Sozialhilfe lebte, einfach so von der Bildfläche verschwinden kann, ohne dass es eine Menschenseele merkt? Für Radio Télévision Suisse RTS ist der Filmautor Pierre Morath der Frage nachgegangen, wie ein Mann in der Schweiz, mitten in der Stadt Genf, derart in Vergessenheit geraten konnte.

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