Chemie im Fisch

Chemie im Fisch

Seit Jahrzehnten loben Ernährungswissenschaftler Meeresfisch wegen seiner wertvollen Fettsäuren als ausgesprochen gesund. Die Nachfrage nach Fisch ist enorm. Laut Welternährungsorganisation FAO kommt rund die Hälfte der Fische mittlerweile aus Zuchten, den sogenannten Aquakulturen. Vor 30 Jahren waren es noch neun Prozent.

Ein Paradebeispiel für die Massenzucht ist Norwegen. Dort werden Millionen von Lachsen gegen Parasiten, Algen und Bakterien mit Antibiotika behandelt. Teilweise werden die Chemikalien direkt ins Wasser gesprüht. Der Dokumentarfilmer Nicolas Daniel deckt die Machenschaften der Fischindustrie auf, die politisch bestens vernetzt ist: So war Lisbeth Berg-Hansen während ihrer Zeit als zuständige Ministerin in Norwegen eine der grössten Befürworterinnen der Lachsfarmen, nicht zuletzt deshalb, weil sie selbst Unternehmerin in dieser Branche ist. Durch den öffentlichen Druck mag sich einiges verändert und verbessert haben. Die hohe Nachfrage nach Fisch stellt die Industrie jedoch vor den Konflikt zwischen Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit.

Fisch als gesundes Lebensmittel muss zumindest hinterfragt werden. Inzwischen warnen Gesundheitsbehörden bereits davor, zu viel Fisch zu essen. Der Dokumentarfilm dokumentiert die teilweise höchst fragwürdigen Produktionsbedingungen von Lachs- und Pangasiuszuchten in Norwegen und Südvietnam. Darüber hinaus gewährt er seltene Einblicke in Fabriken, die Filets und Fertiggerichte herstellen.

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