
"Cavalleria rusticana" und "Pagliacci"
Zum ersten Mal stehen bei den Osterfestspielen Salzburg 2015 die beiden veristischen Opern "Cavalleria rusticana" und "Pagliacci" auf dem Spielplan - beide mit Jonas Kaufmann.
Der bekannte Tenor kehrt - nach seinem Don José in "Carmen" 2012 - als "Turiddu" und "Canio" für diese Produktionen zu den Osterfestspielen Salzburg zurück. Christian Thielemann beginnt dort seine dritte Saison als Künstlerischer Leiter.
Die Inszenierung und die Gestaltung des Bühnenbilds beider veristischer Stücke hat der Regisseur Philipp Stölzl übernommen. Der Verismo bringt die Gefühle des einfachen Volkes ins Theater. Stölzel wählt eine filmische Erzählweise mit emotionalen Nahaufnahmen und Parallelmontagen für seine Inszenierung der "Cavalleria rusticana". Er siedelt die Oper in der Welt der Arbeiter im Italien der 1920er Jahre an.
Unverstellte, rustikale Leidenschaft wollte Pietro Mascagni auf der Bühne sehen, weshalb er die Ränke seiner "Cavalleria" nicht bei einer adligen Elite, sondern in einem einfachen Milieu, im "wirklichen Leben" spielen lässt. In Pietro Mascagnis Kurzoper "Cavalleria rusticana" verdichtet auf 75 hochemotionale und dramatische Minuten, entwickelt Mascagnis Musik einen Sog, dem sich keiner entziehen kann.
Ruggero Leoncavallos "I Pagliacci" ("Der Bajazzo") wurde 1892 in Mailand uraufgeführt. Die Oper schloss sich fast nahtlos an "Cavalleria rusticana" von Pietro Mascagni an und wurde sogleich als zweite große Oper des Verismo gefeiert. Das Stück erzählt - wie sein Schwesterwerk - eine Geschichte von Liebe, Tod und Leidenschaft. Die musikalischen Mittel sind so verständlich wie dramatisch und effektvoll und begleiten die Handlung nuancenreich.
Enrico Caruso sang auf der ersten Schallplatte der Musikgeschichte die Arie des Canio aus "I Pagliacci": das berühmte "Lache, Bajazzo!".