Cahier africain

Cahier africain

DokumentarfilmD / CH  

"'Cahier africain' ist ein persönlicher Film", sagt Regisseurin Heidi Specogna, "aus einer zufälligen Begegnung mit dem Heft, während einer Recherchereise, sind sieben Drehjahre geworden. Wir haben die Menschen aufgesucht und begleitet, die sich dem Heft anvertraut haben. Heute wird das Heft im Tresor des Weltgerichts in Den Haag verwahrt, neben Tausenden von Beweisen anderer Kriegsverbrechen. Das Schicksal der Frauen und ihrer mit Gewalt gezeugten Kinder ist eine von der Welt ausgeblendete Tragödie. Schätzungen besagen, dass allein im zentralafrikanischen Raum in den letzten Jahren bei kriegerischen Auseinandersetzungen über 100.000 Frauen geschändet worden sind. Nach dem Völkermord in Ruanda sollen an die 20.000 Kinder zur Welt gekommen sein. Dem schwierigen Versuch von Frauen, nach dem Erleben von Gewalt wieder Fuß im Leben zu fassen, wollte sich der Film ursprünglich widmen. Der erneute Kriegsausbruch in der Zentralafrikanischen Republik hat das Drehbuch jäh umgeschrieben."

Heidi Specogna, geboren 1959 in Biel/Bienne, lebt und arbeitet in Berlin. Sie besuchte die Journalistenschule in Zürich. Von 1982 bis 1988 studierte sie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Seit 2003 ist sie Dozentin an der Filmakademie Ludwigsburg für Dokumentarfilm. Ihre Dokumentarfilme wurden vielfach mit Filmpreisen ausgezeichnet. "Cahier africain" erhielt 2018 einen Grimme-Preis und wurde im Jahr zuvor mit dem Deutschen Filmpreis sowie mit dem Schweizer Filmpreis prämiert. 2016 gewann der Film den Deutschen Menschenrechts-Filmpreis und zwei Preise auf dem Filmfestival DOK Leipzig. Filme : "Tania, la Guerillera" (1991), "Tupamaros" (1996), "Eine Familienangelegenheit" (2004), "Das kurze Leben des José Antonio Gutierrez" (2006), "Das Schiff des Torjägers" (2010), "Carte Blanche" (2011).

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