Brasilien - die unendliche Korruptionsaffäre

Brasilien - die unendliche Korruptionsaffäre

Neueste Enthüllungen setzen den brasilianischen Präsidenten weiter unter Druck. Michel Temer soll, so berichtet es die Tageszeitung `Globo´, aktiv mitgeholfen haben, dass Schweigegeld an den wegen Korruption inhaftierten ehemaligen Parlamentspräsidenten Eduardo Cunha, gezahlt wird. In Brasilia war nach dem Bekanntwerden von angeblich schwer belastenden Tonaufnahmen von einer "Bombe" die Rede. Das Parlament brach am 17.05. abends eine Sitzung ab. Temer rief seinen Krisenstab zusammen. Parlamentarier der Opposition und Demonstranten in mehreren Städten forderten den sofortigen Rücktritt des Präsidenten und Neuwahlen. Temer wies alle Anschuldigungen zurück und schloss einen Rücktritt aus. Es scheint fast so, dass unsaubere Geschäfte zwischen Wirtschaft und Politik zur Staatsdoktrin in Brasilien gehören, dem korruptesten Land Lateinamerikas. Aber es ist auch das Land, in dem eine Gruppe junger Staatsanwälte am konsequentesten gegen Vetternwirtschaft vorgeht. "Lava Jato", zu Deutsch Autowäsche, heißt die Anti-Korruptionsoperation.

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